Von Deutschland über Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien Herzegowina, Montenegro, Albanien, nach Griechenland und über Mazedonien und Serbien wieder zurück.
Donnerstag, 25.08.2016
Das Warten ist vorbei. Heute starten wir unsere lang ersehnte Reise. Gute 15 Wochen haben wir Zeit!
Um 14.50 winken wir unseren lieben Nachbarn, die sich, für die Zeit unserer Abwesenheit, um alles kümmern, zu und rollen aus der Straße. :-)))))))
Das Rudel on Tour: André, Dani, Omi Ronja und unser kleiner 5 Monate alter Welpe Luna.
Unser erstes Ziel ist der Erzberg in Österreich, wo an diesem Wochenende das Globetrotter – Rodeo, ein dreitägiges Festival für Reise und Offroad, stattfindet. „Whatabus“ Marc und Selena, ein Paar aus München, mit denen André schon länger auf facebook schreibt, sind schon vor Ort und halten uns mit ihrem Pössel ein Plätzchen im „Steinbruchcamp“ frei. Leider ist es schon Dunkel als wir ankommen und das Grillen schon gelaufen. Wir nutzen die laue Sommernacht für gemütliches vor dem Wagen Sitzen, Kennenlernen und Ratschen.
Die erste von vielen Nächten im Knausi bricht an. A guade Nocht!
Freitag, 26.08.2016 – Sonntag, 28.08.2016
Strahlende gleißende Sonne begleitet uns das gesamte Wochenende mit Spitzentemperaturen von 30 Grad. Fasziniert begutachten wir alle (Fern-) Reisemobile auf dem Gelände, erlaben uns an den zahlreichen Leckereien der Freßstände, wie z.B. beim Feuerkoch, der tolle Dinge in seinen gußeisernen Töpfen auf glühenden Kohlen bereitet (und bei diesen Temperaturen schwitzt wie ein Schw.. …ich möchte nicht tauschen). Sehr witzig ist es auch den ganzen „verrückten“ Offroadern im Steinbruch zuzuschauen, wie sie ihre Fahrzeuge über die steilen Schotterberge schaufeln oder in Schlammlöchern versenken.
Das Highlight des Festivals ist definitiv das aufgestellte Zelt, in dem zahlreiche tolle interessante Vorträge von Reisenden stattfinden. „August, das Reisemobil“, Ulrich Dolde, der über den LKW Ausbau referiert, und viele weitere die über ihre Abenteuer berichten. Komplett geflasht waren wir über den Vortrag von Gunther W. Holtorf, „Otto’s Round The World Record Tour 1989 – 2014“. Mit seiner G-Klasse, 300GD, Modell 1988, den er liebevoll „Otto“ getauft hat, reiste er in 23 Jahren 899,592 km um die Erde, hatte dabei 413 Grenzübertritte außerhalb Europas und hat in dieser Zeit NIEMALS sein Auto aus den Augen gelassen. Echt krass! Der äußerst charismatische, sympathische und lustige 80 jährige Gunther hat natürlich auch dementsprechend viel zu erzählen … es war ein Genuss ihm zuzuhören.
Vor unseren Reisemobilen lassen wir die Abende gemütlich ausklingen, genießen den Sternenhimmel und freuen uns des Lebens.
Sonntagabend, bereits Ende des Festivals, holen wir uns die Erlaubnis eine weitere Nacht zu bleiben, zurückgelassenes Feuerholz beschert uns ein Lagerfeuer, verbringen wir den letzten, gemeinsamen Abend mit Marc und Selena …. Schee war’s mit Euch!
Montag, 29.08.2016
Am Morgen verabschieden wir uns von Whatabus, das komplett rot eingestaubte Pistenrudel zieht weiter nach Slowenien. Nähe Celje entdecken wir einen größeren See … optimal für verstaubte Reisende … ab in die Fluten!
Ein am See gelegener Schotterparkplatz ist Startpunkt für nette Spazierwege mit Stegen und Brücken (EU-Projekt), und bietet sich auch für eine Übernachtung an. Recht einsam gelegen, verwundert es uns doch, daß Nachts der komplette Platz plötzlich hell erleuchtet ist. Naja, nicht schlimm, wir haben ja Rollos. Lahko noč!
Dienstag, 30.08.2016
Weiter geht es Richtung Kroatien. Einen unbedingten „Muß-Stop“ von der A 1 legen wir bei der Ausfahrt Kozina ein. Richtung Ort liegt direkt gegenüber einer Tankstelle ein kleiner Parkplatz mit einem Eiswagen … mega-riesen-lecker Eiskugeln! 🙂
Nach der kompletten Unterkühlung unserer Bäuche rollen wir weiter bis Medulin, am südlichsten Zipfel Istriens. Dort gibt es erstmal große Fleischplatte am Hafen, um dann mit dickem Bauch im Knausi gute Nacht zu sagen.
Mittwoch, 31.08.2016
Wir beginnen mit unserem Plan: „Jetzt Urlaub!“ Strandtag … Luna darf das erste Mal in ihrem Leben ins Meer. So wirklich geheuer ist ihr das ganze nicht, aber mutig testet sie schon bis zum Bauch.
Am Abend gibts im Ort Pizza satt,
beim Bummeln an der Strandpromenade kotzt Luna heftig. Auch zurück im Wohnmobil muß sie sich wieder übergeben und bekommt erstmal was gegen die Übelkeit. Na, gute Nacht!!
Donnerstag, 01.09.2016
Die Nacht war ruhig, doch morgens kann die kleine Luna leider ihr Frühstück nicht für sich behalten. Nach Rücksprache mit unserer Freundin und Tierärztin Tanja, spritze ich ihr MCP, ein Mittel gegen Übelkeit, doch sie ist nur ein kleines Häufchen Elend … will nicht Fressen und nicht Trinken … und das bei 30 Grad. Eine Nacht voller Sorge beginnt!
Freitag, 02.09.2016
Unserem kleinen Welpen geht es nach wie vor schlecht und wir machen uns auf zum Tierarzt nach Pula. Dr. Hajster, soll laut Google der Beste sein.
Dort angekommen werden wir weitergeschickt … Luna ist kein Notfall, sie kann ja noch selbstständig laufen! Eine Adresse bei der Arena ist die nächste Anlaufstelle. Dort kümmern sich gleich zwei Ärzte um Luna … popeln ihr schmerzhaft mit dem Finger im Po herum und verabreichen ihr fünf Spritzen … fürchterlich. Zurück am Campingplatz telefonieren wir wieder mit Tanja, berichten ihr, erfahren daß Luna ein für Welpen nicht geeignetes Antibiotikum erhalten hat. Keine Besserung in Sicht. Nochmals telefoniere ich mit der Praxis von Dr. Hajster, schildere die Situation und wir dürfen dann doch um 17 Uhr kommen. Blut wird genommen … schlechte Leberwerte … Luna wird eine gute Stunde an den Tropf gehängt …. viel zu wenig!
Zurück am Campingplatz frisst sie ein wenig, doch leider bleibt nix drin … es ist zum Verzweifeln!!
Samstag, 03.09.2016
Der erste Weg führt uns wieder zum Tierarzt nach Pula …
Luna kommt wieder an den Tropf. Luna hat voll gelbe Augen, Arzt telefoniert, zwar sehr widerwillig, mit Tanja. Er untersucht nochmal die Blutwerte … Leberwerte im Keller. Mittags werden wir wieder weitergeschickt, sollen Abends wiederkommen. Auf dem Weg zurück zum Camp telefonieren wir wieder mit Tanja, sie meint auch so geht es nicht, kann auch ein Fremdkörper sein, wir brauchen Ultraschall, und vieles mehr! Während des Telefonats klopft Dr. Hajster in der Leitung an. Der Tierarzt teilt uns mit, daß er bei Luna nicht mehr tun kann, sein Ultraschallgerät ist kaputt und Lunas Zustand ist wirklich kritisch. Wir sollen in die nächste Tierklinik fahren … er empfiehlt die Klinik von Postojna in Slowenien. Wir wenden, holen alle Ergebnisse bei ihm ab, zurück im Camp packen wir schnell zusammen und reisen ab.
Die Internetseite der Klinik ist komplett in Slowenisch … ich versteh nix. Telefoniere mit Josef, einem guten Freund in Ingolstadt, er recherchiert mit.
Josef gibt mir dann die Telefonnummer von Franc Facija, dem Besitzer des Speleocamps in Laze, nicht weit von Postojna, auf dem wir schon oft zu Gast waren. Telefoniere mit Franc, der Gott sei Dank gut Deutsch spricht, er verspricht sich zu kümmern. Nach kurzer Zeit ruft er mich zurück, er hat die Tierärztin der Klinik erreicht, gibt mir ihre Nummer, wir sollen ihr mitteilen wann wir kommen. Auf Englisch versuche ich dann der Ärztin klar zu machen, um was es geht. Treffen am späten Nachmittag in der Klinik ein, die nette junge Tierärztin Anja empfängt uns. Normal ist die Klinik am Wochenende nicht besetzt, sie hat Notdienst. Erneut wird ein Blutbild gemacht, Luna wird geröngt … kein eindeutiger Befund auf dem Röntgen. Blut hingegen sehr schlechte Leber – und Nierenwerte. Anja fragt: „Has she pooped?“ Nein, pupsen muß Luna nicht!? Dann bekommt Luna ein neues Antibiotikum gespritzt, und da die Klinik nicht besetzt ist, eine komplette Infusionsflasche Kochsalzlösung unter die Haut gespritzt … unser Hund verwandelt sich in ein Kamel mit zwei Höckern! Die Flüssigkeit soll so langsam in den Körper diffundieren. Anja bietet Luna auch ein wenig Dosenfutter an und sie frisst sogar ein wenig. Morgen Früh sollen wir wieder kommen. Jetzt müssen auch wir uns erstmal stärken. Von früheren Besuchen kenne ich die äußerst empfehlenswerte Pizzeria Čuk am Sportplatz.
Zwei Bier, gefüllter Tintenfisch und eine große Pizza später, dürfen wir mit Erlaubnis der Pizzeria auf deren Parkplatz erschöpft in unsere Höhle kriechen. Gute Nacht!
Sonntag, 04.09.2016
Morgens in der Klinik empfängt uns die Ärztin Anja und der Professor der Klinik. Eine erneute Blutuntersuchung zeigt neben schlechten Leber- auch sehr schlechte Nierenwerte, der Professor erklärt uns, daß diese unbedingt besser werden müssen. Wieder bekommt Luna einen Beutel unter die Haut gespritzt. Anja fragt wie immer „Has she pooped?“ Nee, pupsen muß sie immer noch nicht. Zum Abend werden wir wieder einbestellt.
Da das Wetter nach wir vor sehr heiß ist, beschließen wir zum nahe gelegenen Cerkniško jezero (Cerknica See), dem größten Sickersee Europas, zu fahren. Mit einer Decke machen wir es uns im Schatten bequem, Ronja darf endlich mal wieder ihrer Leidenschaft dem Schwimmen frönen. Anschließend besuchen wir noch den Rakov Škocjan, ein 6 km langes Tal, das seit 1949 ein geschützter Landschaftspark ist. Durchzogen vom Fluß Rak besticht der Park durch seine wunderschöne Flora und Fauna, den Höhlen und der kleinen und großen Naturbrücke.
Auf einem kleinen Randparkplatz im Park kochen wir uns noch schnell Nudeln und trinken mit Marc und Selena, die gerade auf der Durchreise sind, ein Bierchen, geben ihnen noch ein Tipp zum Einkehren (Čuk) und Übernachten … um 21 Uhr stehen wir wieder pünktlich vor der Tierklinik. Eine uns noch unbekannte Ärztin spritzt Luna eine weitere Infusionsflasche unter die Haut. Nach wie vor will Luna nix Fressen und Trinken … wir bekommen von der Ärztin ein dicke Spritze und weiches Dosenfutter mit und beginnen unser armes Würmchen mit der Spritze ins Maul zu Füttern. Echt schrecklich! Sie will partout nicht, aber hilft nix! Den Geruch dieses Futters werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Aber sie behält es Gott sei Dank bei sich! Auf dem Klinikparkplatz fallen wir bleischwer in unsere Koje. Lahko noč!
Montag, 05.09.2016
Zwangsfütterung von unserem kleinen Häufchen Elend.
In der Klinik begrüßen uns wieder Anja und der Professor. „Has she poopsed?“ „Nee!?“ Zwar sind Leberwerte weiter schlecht, doch Gott sei Dank sind die Nierenwerte besser. Der Professor klärt uns auf, daß Luna nun dauerhaft, stationär an den Tropf soll, er kann keine Prognose abgeben, wie lange es dauert und an eine Weiterreise ist so schnell sicher nicht zu Denken. Er sagt der Zustand von Luna ist „really serious“ … lebensbedrohlich! Unser Entschluß steht fest: wir fahren heim bzw. zu unserer lieben Freundin Tanja. Anja telefoniert noch sehr nett mit Tanja zwecks Infoaustausch, unser kleines Kamel bekommt nochmal die Höcker gefüllt, und wir bekommen Blutserum für weitere Untersuchungen mit, da der Verdacht Leptospirose im Raum steht. Leptospirose ist eine Zoonose, eine ansteckende (auch für Menschen) Infektionskrankheit, gegen die der Hund eigentlich geimpft ist. Übertragen wird sie hauptsächlich durch Mäuse- oder Rattenpippi z.B. in Pfützen aus welchen der Hund trinkt. Wir verabschieden uns von Anja … war wirklich sehr nett.
Mittags düsen wir los gen Deutschland. Der Verkehr auf den Autobahnen ist sehr dicht und am Grenzübergang nach Deutschland stehen wir im Stau.
Um 20.30 Uhr rollen wir endlich auf den Hof von Tanja, positionieren uns direkt hinter den Schweinen Olli und Spike, unserem neuen Lieblingswomoplatz.
Zwecks der eventuellen Ansteckungsgefahr müssen wir Luna durch den Garten in die Praxis tragen und aufpassen, daß sie keinen Kontakt zu Nanouk und Lani, Tanjas Hunden, hat. Tanja untersucht Luna gründlich, prüft alle mitgebrachten Unterlagen, macht Ultraschall, Röngten, Blutbild, Urin ….
Dann wird Luna an den Tropf gehängt … mobil mit Automat, so daß wir sie im Wohnmobil behalten können. Angelernt, wie wir Luna an- und abstöpseln können, beziehen wir megadankbar unser neues Lager. Unruhige Nacht … durch die Flüssigkeitsgabe muß der Hund auch häufig Pippi machen!
Dienstag, 06.09.2016 – Freitag, 09.09.2016
„Guten Morgen! Olli, Spike Frühstück!“
ist unser täglicher Weckruf, wenn Tanja die Schweine füttert. Täglich lacht die Sonne und die Temperaturen sind als „heiß“ zu bezeichnen.
Unser Tag besteht aus Tropf anlegen, Tropf abstöpseln, Luna zum Fressen zu bewegen,
Antibiotika eingeben, Urin in die Pippischale aufzufangen und Abends zu Kochen. Tanja und Jörg gesellen sich Abends immer zu uns, gemütlich vor dem Wohnmobil lassen wir bei Speisen und gekühlten Getränken die Tage ausklingen. Luna liebt auch den Mann (Jörg) mit den Leckerlis in der Tasche … er schafft es immer ihr, trotz Appetitlosigkeit, was schmackhaft zu machen. 🙂
Wir bekommen auch die Erlaubnis Nachmittags mal zum Weiher zu fahren und eine Runde zu Schwimmen. Wenn Ronja sprechen könnte würde sie „Jipeeeeh!“ und „Endlich!“ rufen.
Blutwerte Freitag: Leber nochmal schlechter! Oh Mann, zum Verzweifeln!
Samstag, 10.09.2016 – Donnerstag, 15.09.2016
Die Titterbestimmung für Leptospirose ist leider nicht aussagekräftig, es bleibt also weiter unklar was Luna fehlt. Durch die Gabe von Vitamin B kommt allerdings endlich Lunas Appetit wieder in Gang.
Samstag gehen wir alle gemeinsam zum Weiher. Ein Wunder: Luna schwimmt das erste Mal in ihrem Leben!
Trotz schlechter Werte haben wir das Gefühl es geht ihr von Tag zu Tag ein klein wenig besser. Und am Mittwoch ist auch im Blut eine kleine Besserung zu erkennen. Zeit Pläne zu Schmieden! 🙂
Wie es ein glücklicher Zufall so will, haben Jörg und Tanja die nächsten zwei Wochen Urlaub. Ihre Hündin Lani, relativ frisch am Kreuzband operiert, darf noch nicht so lange laufen, unsere Oma Ronja kann auch nicht so ausdauernd, der kleine Zwackel Luna ist eh nicht fit, nur Nanouk dem älteren Herr fehlt nix. Optimal für eine gemeinsame „Versehrtenreise“ nach Kroatien!
Am Freitag geht’s los!
Auf der Rückreise von Italien besuchen uns am Donnerstag noch André’s bester Freund Stefan mit seiner Frau Manu mit dem Wohnmobil … der Ponyhofwomoplatz wird erweitert. 🙂 Gemeinsam feiern wir in André’s Geburtstag rein! Prost und Gute Nacht, Olli und Spike!
Freitag, 16.09.2016
Happy Birthday André! Geburtstagsfrühstück! Stefan und Manu fahren weiter Richtung Heimat … Tschüß, schön, daß ihr da wart!
Alle Packen wie die Wilden, Markise wird eingefahren, Medikamente zusammengestellt, Wohnwagen befüllt, …. .
Wir verabschieden uns vom lieben Praxisteam, die uns so toll mit betreut haben … vielen Dank für Alles!
Nachmittags kommen wir dann endlich los. Tanja und Jörg fahren bissi später ab, wir schreiben aber unterwegs immer: „In welchem Stau steht ihr gerade?“
Überall geht es voll zu, wir brauchen ewig bis wir in Jezerice, Slowenien, ankommen. André und ich kehren dort in dem, uns bekannten, Bistro Oaza ein … es gibt Geburtstagsriesenfleischplatte … André strahlt.
Leider schaffen es Jörg und Tanja nicht zum Essen, doch wir nehmen per Handy eine Pizzabestellung auf! Pizzas eingepackt, rollen wir weiter bis Postojna, treffen dort nach einiger Zeit unsere Reisegefährten und beziehen (in strömenden Regen) gemeinsam den sehr netten Campingplatz Pivka. Ausgehungert futtern Tanja und Jörg ihre (kalten) Pizzen, dann fallen wir alle erschöpft in unsere Kojen. Guads Nächtle!
Samstag, 17.09.2016
Der Tag beginnt mit einem ausgiebigen Sektfrühstück und Erkundung des Campingplatzes (hat sogar eine eigene Höhle). Im Anschluß machen wir mal wieder einen Ausflug zum wunderschönen Naturpark Rakov Škocjan., diesmal aber mit Wandern und Höhlenerkunden.
Auch der Cerknica See steht nochmal auf dem Programm. In unserer „Stammkneipe“ Pizzeria Čuk in Postojna beschließen wir den gelungenen Tag. Nacht!
Sonntag, 18.09.2016
Weiterreise Richtung Kroatien. Natürlich müssen wir in Kozina wieder einen Stopp für das leckerste Eis einlegen,
um dann gestärkt durch den, auf dem Weg gelegenen, Regionalpark Škocjanske Jame zu wandern. Total schön! Die bekannte Höhle besichtigen wir heute nicht, weil wir lieber mit den Hunden laufen. Für jeden der hier vorbeikommt ist es aber dringend empfehlenswert sich diesen rießigen, beeindruckenden, unterirdischen Canyon anzuschauen.
Am Abend erreichen wir Medulin in Kroatien, checken auf dem Camping Kazela ein, schlagen uns im Ort die Bäuche voll. Gute Nacht!
Montag, 19.09.2016
Urlaub! Baden, Spazieren, Essen in ein kleinen Dörfchen … Schlafen!
Dienstag, 20.09.2016
Heute steht ein Ausflug zum Kap Kamenjak auf der Agenda. Die südlichste Spitze Istriens, ein geschützter Naturpark, den man trotz allem mit dem Auto befahren darf!?
Wir parken und durchwandern das Gebiet, soweit es unsere lädierten Hunde zulassen. Die felsige schroffe Küste wird von mutigen „Klippenspringern“ genutzt, um sich so richtig in Szene zu setzten … lustig zuzuschauen.
Nette Strandbars laden auf ein kühles Bier ein.
In einem netten kleines Dorf auf dem Rückweg finden wir ein süßes Restaurant und lassen es uns gut gehen. Zurück am Campingplatz finden wir einen toten Hasen, es gruselt uns und wir sind in äußerster Alarmbereitschaft, da hier das Unglück mit Luna begonnen hat. Wir beschließen morgen unsere Zelte abzubrechen … neues Ziel: die Insel Krk.
Laku noć!
Mittwoch, 21.09.2016 – Dienstag, 27.09.2016
Im Konvoi geht es nach dem Frühstück zur Insel Krk und wir richten es uns auf dem Camp Glavotok gemütlich ein.
Die nächsten Tage genießen wir die traumhafte Sonne Kroatiens,
wandern am Strand entlang, erkunden die tollen Wanderwege im Landesinneren, Schwimmen im glasklaren Meer
und vor Allem (fr)essen und trinken wir uns durch die Konobas der Insel.
Zweimal besuchen wir in Krk die dort ansässige Tierärztin, welche, unter Anleitung von Tanja, Lunas Blut testet. Die Leberwerte werden besser und somit auch unsere Aussichten weiterzureisen. 🙂
Am Dienstag dürfen wir dann unseren letzten gemeinsamen Tag auf der Insel mit Jörgs 50sten Geburtstag feiern … Prost, auf nochmal 50!!
Mittwoch, 28.09.2016
Der Tag des Abschieds ist gekommen … schnief! Tanja, Jörg, Nanouk und Lani fahren Richtung Heimat, wir gen Süden. Schee war die Zeit, wir haben es sehr genossen und unsere Hunde sind auch fest traurig, daß sich das Rudel trennt!
Wir rollen die komplette Autobahn durch Kroatien bis zum Ende kurz vor Bosnien-Herzegowina. Auf der Landstrasse passieren wir ein großes Tal voller Mandarinenbäume, und dementsprechend viele Straßenstände an denen sie auch verkauft werden. Das lassen wir uns nicht entgehen, ein großer Beutel Mandarinen, sowie Mandarinenhonig, Olivenöl, frische Feigen und ein Granatapfel gehen in unseren Besitz über.
Bosnien-Herzegowina wird zum Tanken genutzt, zwecks günstigem Sprit, ansonsten ist es schnell durchquert.
Vor Dubrovnic, bei Brsečine, finden wir unterhalb der D8 ein nettes Strandplätzchen zum Übernachten,
ebenso wie ein litauischer Kastenwagen und ein Polo mit einer 4köpfigen polnischen Familie!! Die nächtigen unter freiem Himmel, auch schön! Wir sind aber froh, abends in unsere Höhle krabbeln zu können … Gute Nacht!
Donnerstag, 29.09.2016
Frühstück am Strand, eine Runde „Rudelschwimmen“, los geht’s, Dubrovnic wir kommen!
Die Parksituation in der Innenstadt ist äußerst schwierig, aber wir finden in 1 km Entfernung ein Plätzchen am Straßenrand. Um ein Parkticket ziehen zu können, muß ich allerdings auch erstmal einen Kilometer laufen!!
Dubrovnics Altstadt begeistert uns,
wir flanieren durch die Gassen,
die Polin von letzter Nacht läuft uns über den Weg und winkt freundlich, und unsere Hunderl halten super durch. Nur Luna weiß sich nicht zu benehmen, und pinkelt und kackt unverfroren mitten aufs Pflaster … wie peinlich!! Ronja ist dann auch so frei und markiert dezent darüber … ich versink im Erdboden!
Ein kleines Lokal in einer netten Gasse nützen wir für eine Pause und gönnen uns eine leckere Pizza.
Neben uns ein junges, nettes belgisches Pärchen, ein paar Worte werden gewechselt. Im Anschluß durchforsten wir die Gassen nach einer, André’s Ansprüchen gerecht werdenden, Eisdiele!
Weil ohne Nachtisch geht gar nicht! Fündig geworden, Eis geleckt, marschiert das Rudel zum Knausi zurück und verlässt diese schöne Stadt.
Hinter Cavtat bei Bakići finden wir einen schönen einsamen Übernachtungsplatz oberhalb des Meeres mit tollem Blick.
Ein kleiner Spaziergang zu den Klippen, dann sind wir reif für die Höhle … Gute Nacht!
Doch wer stört hier nacht um 3 Uhr unsere Ruhe?! Ein Angler, na toll! Weiterschlafen! Nacht!
Freitag, 30.09.2016
Auf der Weiterfahrt suchen wir vergeblich ein Strandplätzchen um uns zu erfrischen. So gelangen wir bis zum letzten Zipfel Kroatiens, wo wir das alte Fort Prevlaka entdecken und auch gleich mit Spannung erkunden.
Dicke Festungsmauern teils gut erhalten, teils verfallen können wir völlig allein und auf eigene Faust durchforsten.
Verschwitzt von unserem Abenteuer finden wir, ein Stück die Straße entlang spaziert, auch noch ein nettes Plätzchen, um ins Meer zu hüpfen. Zwar vertreiben uns recht schnell eine Unzahl Wespen, doch sowohl Mensch als auch Tier ist erfrischt und eh hungrig, so daß wir zum Knausi zurücklaufen, um für unser leibliches Wohl zu sorgen. Auf dem Parkplatz der Festung direkt oberhalb der Bucht von Herceg Novi, machen wir es uns vor dem Wohnmobil gemütlich, essen, trinken, genießen den Blick.
Mit schweren Augenlidern kriechen wir in unsere Höhle und sagen: „laku noć!“
Samstag, 01.10.2016
Heute steht die Einreise nach Montenegro auf dem Programm. Brav hängen wir unsere Warnwesten über unsere Autositze … weil das ist ja Pflicht, wenn man in diesem Land Auto fährt. An der Grenze sollen wir dann unsere grüne Versicherungskarte vorzeigen, die ich erst noch raussuchen muß. Inzwischen öffnen die Grenzer mal ganz dreist die Schiebetür vom Knausi … sehen die zwei Hunde die sie anstarren und fangen laut das Lachen an!??? Schließen die Schiebetüre wieder und winken uns fröhlich durch … man muß nicht alles verstehen. 🙂 Bei unserer Weiterfahrt müssen wir auch feststellen, daß das mit den Warnwesten überm Sitz außer uns wirklich niemand macht!
Über die Orte Igalo, Herceg Novi immer an der Küste entlang,
fahren wir bis zur Stadt Kotor. Wir schlendern durch die sehenswerte Altstadt,
stärken uns und treffen auch tatsächlich die zwei jungen Belgier aus Dubrovnik wieder … so klein ist die Welt!
Am Ende des Tages finden wir zwei keinen Badeplatz, dafür aber ein nettes Übernachtungsplätzchen nahe einer kleinen Kirche mit traumhaften Blick übers Meer. Bei einem Gläschen Rotwein, genießen wir den Sonnenuntergang
und sagen zufrieden geruhsame Nacht!
Sonntag 02.10.2016
Nach ausgiebigem Sonntagsfrühstück, versorgen wir uns noch an der kleinen Kirche, und rollen dann bis zu einem Strand bei Petrovac, denn heute wollen wir endlich wieder schwimmen. Dort ist ziemlich was los und uns ist etwas mulmig, weil wir nicht wissen, wie die Leute auf unsere Hunde reagieren.
Zu unserem Glück gesellt sich, kaum im Sand niedergelassen, ein kleiner Streuner zu uns und unser Welpe ist nicht zu halten … die Beiden spielen sich über den Strand. Omi Ronja geht währenddessen gemütlich schwimmen und taucht wiedermal halbe Felsbrocken aus dem Meer. Die komplette Aufmerksamkeit aller am Strand befindlichen Einheimischen ist somit gesichert!! 🙂
Nach Schwimmen, Duschen, eingedeckt mit getrockneten Feigen und frischem Gemüse führt uns unser Weg in die Berge … Ziel der große Skutarisee.
Eine Hälfte des Sees liegt in Montenegro, die andere Hälfte in Albanien.
Ab Virpazar wird’s dann spannend. Die Strasse schlängelt sich oberhalb des Sees durch die Berge
… als Singletrack ohne Ausweichstellen! Der Versuch einen Abzweig zum See hinunter zu fahren scheitert nach 3/4 des Weges … wir drehen um, da es zu eng wird … und ich bereits alles Blut und Wasser ausgeschwitz habe. 😉 Somit legen wir die gesamte Strecke oberhalb des Sees zurück, ab Ostros wird’s auch wieder breiter.
In Vladimir erwerben wir in einem Supermarkt noch Bier, Wein und Eier … wichtige Dinge :-), dann geht’s bis zur letzten Stadt Montenegros: nach Ulcinj. Dort beginnt der größte Sandstrand Velika Plaza mit 11 Kilometern länge. Bei Adriatica/Lux Beach finden wir direkt hinter dem Strand ein schönes Plätzchen in einem Kiefernwäldchen,
außer uns steht dort noch ein Wohnmobil aus Slowenien. Unsere Strandbesichtigung fällt, auf Grund des einsetzenden Gewitters mit Starkregen, nur kurz aus. Zufrieden beschließen wir unseren Abend im Knausi … Nacht!
Montag, 03.10.2016
Sonne begrüßt uns freundlich am Morgen, ebenso wie unsere slowenischen Nachbarn, die dem Frühsport frönen. Wir dagegen beschließen, außer einer kleiner Strandwanderung,
den Tag dem Nichtstun zu widmen, d.h. Strandtag: Schwimmen, Sonnen, Chillen, Essen ,Trinken, Schlafen … Lako noć!
Dienstag, 04.10.2016
Schönes Wetter, wir machen Urlaub. Unsere Strandwanderung geht heute in die andere Richtung … der Strand bietet ja genügend Länge!
Danach „the same procedure as yesterday“: Strandchillen!
Einziger Unterschied zu gestern: unsere Hunde haben die Slowenen davon überzeugt, daß wir ihnen viiiel zu wenig zu Fressen geben … und graben dort leckere Wurst ab! 🙂 Na gute Nacht!
Mittwoch, 05.10.2016
Heute bleiben wir noch! Strandwanderung, Schwimmen,
… Hunde buddeln um die Wette und „beziehen“ ihre Löcher, danach zum Stärken Wurst holen bei unseren Nachbarn. 🙂
Unsere letzte NACHT am Velika Plaza.
Donnerstag, 06.10.2016
Noch ein Stamperl selbstgemachten Grappa von den Nachbarn, die Hunde nochmal ne leckere Scheibe slowenischer Wurst, nehmen wir Abschied von netten Menschen und einem schönen Plätzchen Erde.
Ein Stand am Strassenrand beschert uns tolles frisches Gemüse und Obst, beim bekannten Supermarkt bei Vladimir werden unsere fehlenden Vorräte aufgefüllt und am Brunnen davor Wasser getankt. Auf nach Albanien!
Problemlos passieren wir, durch zeigen der Ausweise und Fahrzeugpapiere, die Grenze. In Shkodra gelingt es uns im zweiten Anlauf am Geldautomaten unser Portmonnaie mit Lek zu füllen. Der Verkehr ist ziemlich chaotisch, alles erinnert uns stark an Marokko, nur daß hier die Karren hauptsächlich von Pferden gezogen werden.
Raus aus der Stadt rollen wir an Lavendel- und Salbeifeldern vorbei, Ziel ist der Theth – Nationalpark mit dem höchsten Berg Jezerca (2700 m).
Ab Boga erwarten wir eigentlich, laut unseren Unterlagen, eine Schotterpiste. Doch schau an, wir finden eine komplett neu asphaltierte Straße vor, welche sich in vielen Spitzkehren die Berge bis zu einem Gipfelkreuz auf 1700 m hinaufschlängelt.
Auf dem dortigen Parkplatz beginnt die Schotterpiste und auch Schneeregen bei 3 Grad! Na toll! Wie immer, auf der Suche nach Abenteuer, wagen wir die Einfahrt in die unbefestigte Straße.
Ohne Probleme erreichen wir ein Stückchen weiter ein geschlossenes Restaurant mit einer idyllischen Wiese für Camper. Dort beziehen wir unser Lager.
Es schneit anhaltend weiter, die Hunde freuen sich und kugeln sich im Schnee und sind begeistert über unser Kontrastprogramm. Wir weniger! 😉
Wir machen das Beste draus … zum ersten Mal auf dieser Reise werfen wir im Knausi die Heizung an, machen es uns kuschelig gemütlich, genießen die absolute Ruhe die uns umgibt. Als wir das Licht löschen ist es Dunkel wie in einer Höhle! Natën e mirë!
Freitag, 07.10.2016
Leider ist das Wetter am Morgen nicht besser und an Wandern ist nicht zu denken. Wir rollen die ganze Strecke zurück, um eventuell zum Komanisee zu fahren, doch auch in dieser Richtung liegt alles in Nebel und Regen.
Mit genauso „grauen Mienen“ machen wir uns auf Richtung Durres, vorbei an vermüllten Flüssen, Orten, überall wo man anhält, muß man aufpassen, daß die Hunde nicht irgendeinen Dreck fressen. Wir sehen zahlreiche Bunker, welche zu Hauf über das Land verteilt sind und passieren (gefühlt) alle 10 km eine Tankstelle und alle 100 m eine Autowaschstätte groß angekündigt mit „Lavazho“-Schildern. Hauptsache das Auto ist sauber!
Der Zustand der Straßen ist ein Geschichte für sich! Asphaltierte Buckel zur Verkehrsberuhigung in asphaltgrau, somit kaum zu erkennen, tiefste Schlaglöcher und fehlende Gullideckel sind die Regel, manchmal freut man sich über eine einfache, solide Schotterpiste.
Irgendwie haben wir nicht so recht Lust auf eine Stadtbesichtigung und lassen Durres rechts liegen, peilen stattdessen Shpille am Meer 25 km danach an. Fahren dort einen Strandparkplatz bei einem kleinen Restaurant an. Kaum geparkt begrüßen uns die Sonne sowie die freundlichen Besitzer des Lokals. In gebrochenem Italienisch geben sie uns zu verstehen, daß es kein Problem ist hier zu übernachten. Wir bedanken uns und erkunden erstmal den Strand.
Ein neu gepflasterter Weg gesäumt von Palmen zieht sich entlang des kilometerlangen Strandes, alle 100m ein Restaurant oder eine Bar. Außer den Betreibern sind aber kaum Besucher zu sehen. Drei Kinder finden Luna ganz toll, haben aber gleichzeitig total „Schiß“ und tanzen eine ganze Weile um uns herum.
Zurück von unserem Spaziergang beschließen wir die netten Restaurantbesitzer in ihrer Lokalität aufzusuchen. Freudig wird gleich ein gedeckter Tisch mit Stühlen auf die Terrasse getragen und der fangfrische Fisch gezeigt. Wir bestellen welchen mit Kartoffeln und Salat. Ein nettes Pärchen, sie mit Kopftuch, sitzen mit uns auf der Terrasse und freuen sich mit uns zu plauschen … bissi Englisch, bissi Italienisch, bissi Hände und Füße … total liebe, herzliche Leute! Und dann kommt das Essen … wir fallen fast hinten runter! Ein Berg Salat mit Ziegenkäse, eine Platte mit Ziegenkäsetsatsiki mit Oliven, ein Korb Brot, ein Berg selbstgemachter Pommes und für jeden eine Platte mit 5 Fischen … d.h. 10 Fische (mittelgroß) für zwei Personen!
Tapfer arbeiten wir uns durch das leckere Essen, sind kurz vorm Platzen, dann kommt noch ein Teller Melone auf uns zu … wir haben alles geschafft zur Freude der Köchin! 🙂 Kugelrund kriechen wir in unsere Höhle und schwören uns: „Morgen essen wir nix!“ Plumps in die Höhle. Goodnight!
Samstag, 08.10.2016
Morgens heißt es erstmal: Bewegung!
Spazieren am Strand, Ronja und Luna lieben den Sand, Ronja wälzt sich genüßlich, Luna fetzt in Zickzacklinien, wie von der Tarantel gestochen umher.
Da wir gleich weiterfahren wollen sollen die Hunde nicht mehr ins Wasser, da sie sonst so lange nass im Womo rumliegen. Aber erklär das mal einem fast 13 Jahre altem, so gut wie tauben, Golden Retriever … vergiß es!!! Trotz Hüft- und Rückenschaden kann sie plötzlich eine enorme Geschwindigkeit an den Tag legen und reagiert natürlich nicht auf jegliches Rufen (obwohl die Kühlschranktür meist noch gehört wird!) und Gesten, die sonst bekannt sind, werden schlichtweg ignoriert! Somit packen wir einen großen nassen und einen kleinen sandigen Hund ins Wohnmobil und weiter geht’s.
Über Berat fahren wir in bergiges Gebiet entlang vieler Steinbrüche, mit Juraplatten, wobei die Steinabfallreste die Straßen säumen.
Hinter Corovoda liegt unser eigentliches Ziel: die Corovoda – Canyons. Sehr schöne Natur
und eine wirklich nette Schlucht, doch leider keine gute Möglichkeit ein wenig mit den Hunden zu laufen. Die weitere Fahrt führt uns zu einem zweiten Canyonbereich, wo wir bei Kilometer 12 gegenüber dem Ort Zaberzan einen wirklich schönen großen ummauerten Schotterplatz mit Hüttchen und Feuerplatz direkt am Fluß Osumi finden.
Dort beginnt auch ein ziemlich gewagter Felssteig in den Canyon mit einer schrägen Metallbrücke über die Schlucht.
Für uns ein idealer Platz für die Nacht in einsamer Ruhe in unserer Höhle. Gute Nacht!
Sonntag, 09.10.2016
In strahlendem Sonnenschein genießen wir unser Frühstück.
Gestärkt krakselt André mit Luna in der Schlucht herum, ich geh währenddessen mit Omi Ronja auf leichteren Pfaden.
Frohgemut starten wir weiter Richtung Permet, wohlwissend, daß es bald in Schotterpiste übergehen soll!? Nicht weit gerollt liegt vor uns eine Brücke, welche mit Holzbrettern ausgelegt ist, überall ragen die Nagelköpfe raus, ich sag: „Umdrehen!“, André sagt: „Abenteuer!“ Ich geh‘ dann lieber erstmal zu Fuß über die marode Konstruktion. Auf der anderen Seite stehen vier alte Herren, die ich freundlich grüße. Alle freuen sich und erklären mir auch gleich, daß wir hier nicht mehr viel weiter kommen mit unserem Bus, da die Straße schlecht wird. Einer der Herren spricht ein wenig Englisch, erzählt er kommt aus Fier und ist zum Ersten Mal hier. Er hat noch nie so etwas schönes, wie diesen Canyon gesehen, ein Platz wo er frei Atmen kann! Seine Tochter lebt in Dortmund und ist Kinderärztin. Alle wünschen uns eine gute Zeit und mein mutiger Mann rollt mit dem Knausi über die Brücke.
Wie angekündigt beginnt nach einigen Metern die Schotterpiste bergab. André möchte schon ein Stück reinfahren, da kommt ein Defender die einspurige Piste raufgefahren. Wir setzten zurück, ich sag: „Schau, der ist ja lustig beladen … alles innen und auf dem Dach voll Grünzeug! Wie in Afrika!“ und schieße begeistert ein Foto. Der Defender hält oben angekommen neben uns, zwei finstere Gestalten winken und gestikulieren heftig „no Foto!“ Und es mutet an sie schießen auch gleich, aber nicht mit der Kamera. Wie Schuppen fällt es uns von den Augen und steigt uns auch in die Nase … das geladene Grünzeug riecht aber betörend … hab ich Dussel einen Cannabis-Transport fotografiert!! Mit klopfendem Herzen, Schweißtropfen bedecken meine Stirn, zeige ich den Typen, wie ich das Bild lösche. Voll skeptisch dreinblickend, noch zögernd, ob sie mir glauben sollen, ziehen sie dann Gott sei Dank doch von dannen! Puh, das war aufregend! Mit noch ein wenig zitternden Knien, wagen wir uns einige Meter in die Schotterpiste zu fahren,
doch da bis es Permet noch ca. 25 km sind und keiner weiß, was uns auf der Strecke erwartet, ist es uns dann doch zu unsicher. Also alles wieder zurück, ca. 150 km Umweg! Durch die ganze kurvige Bergwelt bis nach Berat, von da weiter Richtung Frier, mit dem Entschluß: „Mit Albanien sind wir soweit durch!“ Wir peilen Griechenland an, über Tepelena und Gjirokastra.
Kurz vor Frier weist uns das Navi an links abzubiegen, paßt auch von der Richtung, doch die Straße ist durchzogen von riesigen Asphaltlöchern.
Katastrophal zu fahren, der Knausi stöhnt und ächzt, von mir ganz zu Schweigen. Dann: „biegen sie recht ab!“ … übelste Schotterpiste … so geht es weiter! Über Schotterpisten, super enge kleine Bergpisten,
usw. … die Abkürzung des Navi’s wird zum Mega-Umweg und Nervenzerreißprobe. Zwei Stunden kurven wir herum, immer mit der Angst im Nacken, daß wir alles wieder zurück müssen, weil nix mehr geht! Interessant ist auch, daß wir zahlreiche Bohrlöcher passieren, der Boden ist durchzogen von Öllachen, es stinkt zum Himmel.
Irgendwann haben wir es dann endlich geschafft, wieder auf der richtigen größeren Straße zu landen. Wegen des großen Umwegs kommen wir nicht soweit wie geplant und schlagen unser Lager kurz nach Gjirokastra auf. Eine schöne Wiese mit Feigenbäumen an einer Schotterstraße gelegen, ruhig, ideal für eine Nacht. Kochen, Essen, erschöpft in die Höhle kriechen, geschützt vor dem Regen, der irgendwann mit Gewitter einsetzt und die komplette Nacht anhält. Goodnight!
Montag, 10.10.2016
Regen begrüßt uns am Morgen. Ausnahmsweise sind wir recht zeitig dran und kurz vor neun schon startklar. Doch die gestern ach so trockene Wiese ist total durchgeweicht. Es kommt wie es kommen muß: die Räder drehen durch und wir stecken in rot-brauner Schlammmatsche fest! Nun denn, zum ersten Mal kommt der Wagenheber zum Einsatz … versinkt im Erdreich … ich hole säckeweise Schotter von der Piste … wir schuften und rackern, bis wir es nach zwei Stunden völlig verdreckt geschafft haben, unter die Reifen genug Schotter zu bekommen. Unsere Wüstenerfahrung sagt uns auch, daß wir noch ordentlich Luft aus den Reifen ablassen müssen … wir gehen von 5 bar auf 1,6 bar runter! Das Herz schlägt uns bis zum Hals … wir wagen den Versuch rauszufahren … zur seelischen Unterstützung schieb ich von hinten kräftig mit an … und Hurra! Wir sind raus, nach über 2 Stunden harter Arbeit! Die verursachten Schäden an der Wiese reparieren wir bestmöglich, dann geht’s zur nächsten Tankstelle (gibt’s ja hier wie Sand am Meer!“, um wieder Luft auf die Pneus zu bekommen. Der Tankwart schaut äußerst erstaunt, daß die so platt sind, will aber dann auch nicht soviel Luft wie André anschafft reingeben. Die Vorgabe von 5 bar erscheint ihm viel zu hoch. Nach geraumer Zeit gibt er dann nach und wir können endlich mit passendem Luftdruck unseren Weg fortsetzen. Weit führt uns der Weg nicht, aber mal wieder über Serpentinen ins Gebirge. Das Ziel: Syri i Kalter. Ein Quell-Phänomen, ähnlich dem Blautopf in der schwäbischen Alb.
In einem kleinen Teich quillt aus einer Höhle reinstes Wasser heraus.
Der Quellgang ist bisher nur bis 50 m Tiefe erforscht, was noch nicht das Ende ist! Rundherum ist es ein wenig dschungelartig mit schönem Bachlauf, ein wirklich lauschiges Plätzchen, sehr sehenswert!
Von hier ab geht’s dann zügig weiter zur Grenze bei Kakavija. Reibungslos reisen wir nach Griechenland ein. Zurück in der EU und im Internet-Handy-Vertrag … WhatsApp lesen, E-Mails checken, Wetterprognosen prüfen, welche die nächsten zwei Tage auf Regen stehen. 🙁
Wir beschließen als Erstes den Vikos-Canyon anzufahren, also auf in die Berge „Spitzkehren schrubben“!
Am Canyon angekommen ist uns der Wettergott gnädig, bewahrt uns vor Regen, schickt uns sogar ein paar Sonnenstrahlen. Und wir staunen! Mit seinen 1000 m ist er als tiefste Schlucht der Welt im Guiness-Buch der Rekorde eingetragen. Gewaltig beeindruckend!
Sehr zufrieden dieses Naturwunder bestaunt haben zu dürfen, parken wir auf einer Wiese, welche wir uns als Nachtlager ausgesucht haben (diesmal so, daß wir am Morgen sicher wieder rauskommen!)
André spaziert noch ein wenig mit den Hunden, ich koche, Kühe ziehen am Knaus vorbei, ansonsten wundervolle Ruhe.
Der Tag neigt sich dem Ende, es beginnt zu regnen, wir kriechen in unsere kuschelige Höhle … Kaliníchta!
Dienstag, 11.10.2016
Ein äußerst nasser Tag begrüßt uns! Nach unseren Morgenritualen, fahren wir nach Monodendrion zurück, schlendern durch das wirklich nette Örtchen mit seinen Natursteinhäusern
und besuchen das Klösterchen Agia. Dort führt ein Felsband zu einer Grotte, wohin sich früher bei Bedrohung die Einwohner retteten … ganz schön steil … und mit schönem Blick auf die Vikos-Schlucht.
Nun rollen wir Richtung Aristi, doch weit kommen wir nicht … am Straßenrand steht der Crafter-Allrad, als Womo ausgebaut, der uns schon im Vorbeifahren im Ort aufgefallen ist! André haut die Bremse rein und wir klopfen mal dezent an. Es begrüßen uns Jutta und Alex aus Haßfurt, www.wüsten-staub.de, wir dürfen ihr tolles Gefährt begutachten und tauschen uns fast zwei Stunden bei ihnen im Crafter über Erfahrungen mit Autos und mit dem Leben im Speziellen aus. Eine wirklich nette Begegnung, bestimmt nicht zum letzten Mal. 🙂
Danach rutschen wir nur noch ein wenig weiter bis zu einem lauschigen Plätzchen am Fluß Voidomatis, wo wir unser Nachtlager beziehen. Höhle wir kommen, guads Nächtle!
Mittwoch, 12.102016
Eine kurze Regenpause am Morgen nutzen wir für eine kleinen Fußmarsch auf gut präpariertem Wanderweg entlang des Flusses.
Mensch und Tier gut gelüftet und am Ende auch noch gewaschen (Regenschauer), schlengelt der Knausi sich übermehr als 20 Serpentinen steil den Berg hinauf bis zum Dörfchen Mikro Papigo. Unseren Plan dort Wasser zu tanken, setzten wir auf einem Parkplatz am Friedhof in die Tat um. Anschließend schlendern wir durch das süße Dörfchen,
leider ist die Sicht auf die „Pyrgoi“, drei Felstürme über dem Ort, mit Wolken verhangen.
Den Berg ein Stück zurückgefahren, machen wir noch einen Abstecher zum Bächlein „Potami Rogovo“, welches sich durch die Felsen schlängelt, mit zahlreichen Gumpen, bei warmen Wetter zum Baden geeignet.
Alle Serpentinen wieder runter, das Wetter klart auf und bietet einen tollen Ausblick auf den Ausgang der Vikos-Schlucht.
Ein Schlenker Richtung Kipi führt uns zu den schönsten Steinbrücken der Zagoria. Tolle Bögen, zum Teil aus dem 12 Jahrhundert, Meisterwerke der Baukunst, überspannen die Flüße und Bächlein … wir sind begeistert!
Am Ortsende von Kipi, auf 900 m, führt uns ein Schotterweg zu einem Bach mit Brücke und altem Mühlhaus, ideal für unseren Knausi zum Nachtruhe halten.
Wir genießen den Abend, sorgen für unser leibliches Wohl, kriechen in unsere kuschelige Höhle … und wie immer schnarcht Ronja lautstark. 🙂 Trotzdem gute Nacht!
Donnerstag, 13.102016
Die Nacht war bitterkalt, morgens um 9 Uhr zeigt das Thermometer nur 1 Grad.
Im kalten Morgennebel besucht uns eine 10 köpfige Pferdeherde, begutachtet neugierig den Knausi und weidet friedlich um uns herum.
Der Durchbruch der Sonne beschert uns angenehme Wärme, wir machen uns auf zu einer kleinen Wanderung.
Barfußbachdurchquerungen liegen auf unserem Weg
… zur Freude der Hunde … zu André’s Leidwesen … Schuhe aus, Schuhe an, sooo spitze Steine … 🙂
An einem sonnendurchfluteten Berghang mit Traumblick
lassen wir uns nieder, genießen unsere Brotzeit und a Schnapserl.
Nach unserer ausgedehnten Pause marschieren wir zurück, kochen, genießen , Ronja und André üben einige Flußdurchquerungen und gehen an die Hausarbeit. 😉 Da der Entschluß steht eine weiter Nacht hier zu bleiben und die kleine Luna nicht, wie Ronja, einen wärmenden Mantel besitzt, muß eine Lösung gefunden werden. Ronja’s alte, gelbe Kuscheldecke wird ein Stück verkleinert und mit Schere, Reepschnur, Nadel und Faden ein „schicker“ Schlafanzug für unseren schwarzen Junghund genäht. Projekt gelungen, sitzt und hat Platz. 🙂
Ein Auto mit israelischer Familie kommt vorbei, entschuldigt sich für die Störung! Wir quatschen ein wenig, Griechenland ist gerade sehr „in“ in Israel, wir haben schon einige getroffen. Der Rest des Abends besteht aus ruhigem Chillen im Womo, Telefonat mit der Tierärztin unseres Vertrauens, weil Ronja ein Blutohr hat, und den üblichen Internetrecherchen, Schreib- und Lesebeschäftigungen, Skip-Bo spielen, bis der Hund schnarcht und die Höhle bezogen wird … Gute Nacht!
Freitag,14.10.2016
Morgens noch ein ausgedehnter Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein, dann endlich, worauf André schon die ganze Zeit hinfiebert … Flußdurchfahrt mit dem Knausi! 🙂 Vor, zurück, vor und noch mal … die Augen strahlen!
Unsere Reise geht weiter, nächster Stopp, ist die Stadt Ioannina, in der wir erstmal unsere Vorräte auffüllen. Gelegen an einem großen See, lädt es zu einem kleinen Stadtbummel ein.
Äußerst liebevoll gestaltete Cafés und Restaurants, tolle Atmosphäre in den Sträßchen der kleinen Innenstadt!
Da unsere Mägen leer sind nutzen wir die Gelegenheit zum Einkehren. Souvlaki aus Huhn und Schwein mit Kartoffeln und Pitabrot, griechischer Bauernsalat mit Brot, Saganaki (gebackner Schafskäse), Tsatsiki … und als Gruß aus der Küche noch ein Gyros mit Pommes. Wir Platzen!
„Kugelrund“ rollen wir aus der Stadt. Am See entlang , durch die Berge (Serpentinen sind unsere Spezialität!), hinter Siolades über ein kleines Sträßchen bis auf 1400 m zu einem wunderschönen Stausee mit mehreren kleinen Inselchen.
Wie für uns gemacht, ein Parkplatz für Wohnmobile
mit Picknikpavilion und Feuerstellen direkt am See. Brennholz wird gesammelt, die Hunde „helfen“ fleißig mit. Viel ist nicht zu finden, vor Allem ist alles reichlich feucht, doch als „alte Pfadfinder“ bekommen wir ein ordentliches Lagerfeuer hin! 🙂 Lange verweilen wir am Feuer, der volle Mond strahlt auf uns hernieder, Romantik pur!
Irgendwann versagen unsere Augendeckel den Dienst und die Höhle ruft! Entgegen aller Vermutungen sinkt das Thermometer nicht unter 10 Grad, eine angenehme Nacht in der Höhle folgt. Gute Nacht!
Samstag, 15.10.2016
Frühstück bei Sonnenschein mit Seeblick … kein Hotel kann besser sein!
Weiter am See entlanggefahren, halten wir an einem kleinen Fahrweg, um ein wenig zu Laufen. Auf den ausgedehnten Wiesen weiden Kühe, eine über 40köpfige Herde Pferde grast gemütlich, zwei Hunde plantschen ausgelassen im Wasser … .
Unsere geliebten Serpentinen begleiten uns auf den kommenden Wegen, mit Schildern „Befahren auf eigene Gefahr!“… dementsprechend ist oft auch die Qualität der Straße!
80 km gekurvt, erreichen wir die bekannten Meteora-Klöster, gebaut an teilweise senkrechten Felswänden, welche bizarr in der Landschaft stehen.
Früher nur über eine Art „Einkaufsnetz“ per Seilwinde zu erklimmen, gibt es inzwischen Stufen. Sehr faszinierend!
Vorbei an unzähligen Baumwollfeldern, wo gerade die Ernte auf Hochtouren läuft, und somit die Landschaft mit lauter kleinen Wattebäuschchen geschmückt ist, rollen wir Richtung Meer.
Über Trikala, Larissa, Agia erreichen wir einen Strandplatz hinter Agiokambos, ideal für die Nacht. Außer uns ist noch ein Fahrradfahrer im Igluzelt mit von der Partie.
André und die Hunde erkunden den Strand, während Dani das Abendmahl bereitet. Gemütlich klingt der Abend aus, bis der dicke Hund schnarcht und die Höhle ruft … Nacht!
Sonntag, 16.10.2016
Das Rudel geht auch heute auf Tour und ihr ahnt es schon: Serpentinen geleiten uns! 🙂 In einer Kehre wartet ein schöner Brunnen mit Wasserhahn auf uns, ideal zum Betanken des Knausis. Über viele Kurven, an einem großen Stausee (EU-Projekt) vorbei, wo wir viele Schmalschnabellöffler
(hab ich gogoogelt) entdecken, kommen wir nach Volos. Dort wird Sprit getankt und auch LPG in den Gastank … echt praktisch!
Die Halbinsel Pilion wird nun angefahren. Durch hügelige Landschaft mit Wäldern aus Olivenbäumen, so hab ich das noch nie gesehen!
An der Ostküste fahren wir einen schönen Strandplatz (Tip von Jutta und Alex) an, postieren uns fast direkt im Sand mit tollem Blick aufs freie Meer. 🙂
Stranderkundung, Kochen, Essen … folgen.
Wir genießen den Sonnenuntergang und Vollmondaufgang bei angenehmen Temperaturen, als es bissi kühler wird, hilft uns Slivovic, ein Geschenk von Tanja. 🙂
Noch ein Spielchen Skip-Bo, wie immer verlier ich, grrr, dann beziehen wir unsere Höhle … Gute Nacht!
Montag, 17.10.2016
Sturm und peitschender Regen begrüßen uns. Die Schiebetür vom Knausi läßt sich kaum öffnen, so drückt der Wind dagegen. Das bedeutet, Chillen im Womo.
Lesen, Schreiben, den kleinen Tibet-Terrier bürsten … Stunden später, sprich 13 Uhr, regnet es nicht mehr und wir brechen zu einem Spaziergang auf.
Gut gelüftet machen wir es uns wieder im Auto gemütlich.
Dann wird es spannend! „Schau mal, André, da kommt ein Bach auf uns zu!“
Die meterhohen Wellen schlagen immer wieder über die kleine Düne, der Bach der an uns vorbei zieht wird immer breiter und kommt näher … wir beschließen ein wenig umzuparken. Ein paar Meter nach hinten, erscheint auch etwas höher … des paßt sicher! Voller Spannung beobachten wir den steigenden Wasserpegel … „Uih, jetzt ist die gesamte Fläche, wo wir vorher standen, Land unter! „Oh, oh, es steigt immer noch … es kommt näher … ups, jetzt ist es schon wieder bis vor der „Haustür“! Das wird uns jetzt doch ein wenig zu abenteuerlich, vor Allem weil der Zufahrtsweg auch vom Absaufen bedroht ist.
Wir Parken auf den offiziellen Schotterparkplatz der definitiv nicht in der Wasserlinie liegt, um. Voller Faszination betrachten wir später nochmal unseren „alten“ Platz, der zum See mutiert ist, am Rande eines strömenden Flußes, den es vorher nicht gab! So schnell kann’s gehen!
Der Abend klingt gemütlich aus, der Sturm wiegt uns in unserer Höhle friedlich in den Schlaf, untermalt vom zufriedenen Schnarchen unserer Hunde…
Nachts um 1 Uhr wird unsere Ruhe jäh gestört. Ein alter Kastenwagen brettert an uns vorbei, offensichtlich auf Platzsuche, hin und her, lautes Rufen, bis sie letztendlich auf unseren „alten“ Platz fahren. Zwar ist dort das Wasser gesunken, doch gerade griffig ist das Gelände nicht! 🙂 Durchdrehende Räder, Geplärre, definitiv festgefahren … es kehrt wieder Ruhe ein!! Nacht!
Dienstag, 18.10.2016
Am Morgen windet es noch stark, aber es ist kein Sturm mehr. Wir inspizieren die Gegend, der Kastenwagen, ein altes Feuerwehrauto aus Köln, steckt noch bis zur Achse im Sand, es ist aber niemand zu sehen … wahrscheinlich erholen sie sich noch von den nächtlichen Strapazen. 😉 Die Hunde spielen und buddeln ein wenig im Sand, dann ist Abreise.
Die Serpentinen geleiten uns zurück nach Volos, auf dem Weg kaufen wir direkt vom Erzeuger einen 5 l Kanister Olivenöl sowie eingelegte Oliven.
Von Volos führt uns der Weg, zum ersten Mal benützen wir ein Stück Autobahn, bis zum Hafen von Glifa. Um 14.15 Uhr treffen wir ein, freuen uns, denn um 15 Uhr geht die Fähre nach Agiokambos auf der Insel Evia (Euböa).
23,20 € kostet uns die Überfahrt. Nach ca. 45 Minuten rollen wir auf die Insel. Wie immer prägen Serpentinen unseren Weg, bis wir unser Ziel Paralia Mavrika, einen langen Sandstrand erreichen.
Erstmal Füße vertreten und Gegend erkunden, ein netter Grieche mit zwei Hunden schenkt uns zwei Granatäpfel und schwärmt von Deutschland. Essen, SkipBo … ich verlier schon wieder … Höhle, chrrrr! Kaliníchta!
Mittwoch, 19.10.2016
Bedeckter Himmel, ideal für eine Wanderung. Olivenbäume rechts und links, vorne und hinten, prall gefüllt mit teils schon reifen Oliven.
Wir wandern durch die Haine, unter uns das Meer, Luna sammelt Oliven die am Boden liegen … ob das gesund ist?
Erschöpft, aber zufrieden kehren wir zum Knausi zurück, um ein Stückchen weiterzureisen.
Über, ja richtig, Serpentinen, führt uns der Weg durch große Pinienwälder. Zahlreiche Baumrinden der Pinien sind eingeritzt, am Ende hängt eine Tüte, in welche das Harz fließt.
Dieses Pinienharz wird zur Herstellung des geharzten griechischen Wein „Retsina“ verwendet. An einem Brunnen bei einer Kapelle tanken wir frisches Wasser.
Der einsame lange Strand Kria Vrissi ist unser erwähltes Ziel. Gleich hinter einer niedrigen Düne finden wir ein schönes Plätzchen mit Blick aufs Meer, um uns herum zahlreiche Strandlilien (leider schon verblüht). Zur Begrüßung lacht dann auch die Sonne vom Himmel. Es gibt Andrés Leibspeise: Schnitzel!
Dies hat er sich nach einem einstündigen Spaziergang mit Luna auch redlich verdient. Ronja genießt in der Zeit ein leckeres Schweineohr. 🙂
Wir aalen uns in der Sonne, gehen auf Treibholzjagd
(die Hunde helfen feste mit), Lesen, Schreiben … beziehen die Höhle … Nacht!
Donnerstag, 20.102016
Bedeckter Himmel am Morgen, wir haben keine Sorgen. 🙂 Ideales Wetter für eine kleine Wanderung auf die Klippen, welche eine Seite unseres Strandes begrenzen.
Kleine „Trampelziegenpfade“ führen uns hinauf, teils schwindelerregende Tiefblicke und traumhafte Weitblicke.
Unsere kleine schwarze Bergziege hüpft fröhlich vor uns her, die „kleine Dampflock Emma -Ronja“ schnauft tapfer die Wege hoch. Oben angelangt machen wir gemütlich Pause, Leckerli für Hund, Schnapserl für Mensch.
Auch der Himmel beginnt mit uns zu Strahlen, es wird wohlig warm, Zeit zum Knausi zurückzukehren, um ein Sonnenbad zu nehmen und eine erfrischende Waschung an der Stranddusche, direkt vor unserer „Haustüre“ vorzunehmen. Den Rest des Tages genießen wir mit Nichtstun … und unsere Wachhunde im Zaum zu halten. Unser „Dreamteam“ Ronja und Luna müssen nämlich ganz fest uns und den Knausi bewachen!!!
Luna hört was, kläfft, und Ronja schießt tief und gefährlich bellend los … manchmal in die richtige Richtung, manchmal aber auch in die falsche Richtung … so ist das, wenn man eigentlich gar nicht weiß was los ist. 🙂
Zufrieden krabbeln wir Abends … ihr wisst schon … natürlich in unsere Lieblingshöhle … Gute Nacht!
Freitag, 21.10.2016
Die Sonne lacht und wir mit ihr. Los ziehen wir in die andere Richtung unseres Strandes, welche durch einen kleinen Felsbogen begrenzt ist.
Wir erklimmen den Hügel darüber und gelangen auf der anderen Seite an einen weiteren langen Sandstrand. Für uns Pause, die Hunde plantschen mit Freude im Wasser und graben den halben Strand um. 🙂
Zurück am Womo packen wir unsere sieben Sachen zusammen, füllen nochmal unseren Wassertank am Wasserhahn unserer Stranddusche und begeben uns wieder auf die Piste. Ihr wisst was kommt … Serpentinen … doch heute kommt die Steigerung … eine einspurige Schotterpiste in den steilen Fels geschlagen, mit Serpentinen … mir schlottern die Knie! Die Bucht von Limnionas ist unser Ziel, im Womo-Führer ist die Strecke als nicht Wohnmobiltauglich beschrieben. André will Abenteuer. Wir kommen gut (holpernd) voran, teilweise ganz schön steil, haben „tolle“ Tiefblicke, ich kann gar nicht hinschauen.
Kleiner Stopp fürs Foto … André fotografiert Knausi von vorn, Knausi von hinten … ich hör doch was brummen!!?? Da kommt ein LKW entgegen
… mein Herz versinkt endgültig tief in meiner Unterwäsche! Was nun? Vorwärts, rückwärts, Millimeterarbeit, für mich ein Ding der Unmöglichkeit, doch tatsächlich sind wir irgendwann aneinander vorbei! Gott sei Dank! Unermüdlich rütteln wir voran,
irgendwann blockiert ein PKW die Straße, der Besitzer füllt gerade am steilen Hang Erde in Säcke!?
Er bedeutet uns ein wenig zu Warten … Zeit für einen Apfel. Am Ende des Apfels wird dann wieder rangiert, diesmal ist es jedoch bedeutend leichter. Den Rest der Piste schaffen wir ohne weitere Hindernisse und erreichen einen coolen Strand in dem kleinen Dörfchen. Tatsächlich stehen dort im vorderen Bereich schön aufgereiht lauter alte Wohnwagen … Dauercamper auf griechisch. Hinter einem großen Felsen erwartet uns eine ruhige Bucht, welche wir alleine für die Nacht beziehen können.
Unser Abendmahl nehmen wir noch draußen ein, dann beginnt es zu Regnen und wir ziehen uns in den Knausi zurück. Heut gewinn ich mal im Skip-Bo, und zumindest ich schlüpf zufrieden in die Höhle. 😉 Ronja schnarcht, Luna träumt, André schmollt, eine gute Nacht!
Samstag, 22.10.2016
Kaliméra im Regen! Wir sagen Adío und rollen gen Peloponnes.
Erstmal die üblichen Spitzkehren durch die Berge, wieder Erwarten aber asphaltiert, dafür auf einem Stück komplett rot! Der Nickelabbau läßt grüßen!
Über eine große Brücke verlassen wir dann auch die Insel Euböa. Wieder am Festland lassen wir Athen gepflegt links liegen, gönnen uns eine Autobahnfahrt, welche uns nach all den Serpentinen fast in einen Geschwindigkeitsrausch versetzt! Der berühmte Kanal von Korinth liegt vor uns. An der Senkbrücke von Isthmia hat man einen schönen Einblick und dort überqueren wir den Isthmus, um die Peloponnes zu befahren.
Einen schönen Platz für die Nacht finden wir bei Akrokorinthos „Stadt auf der (Berg-) Spitze“. Über Serpentinen erklimmt der Knausi den Hügel bis direkt vor das Haupttor der gewaltigen Festung. Das Wetter nässt noch ein wenig, trotzdem marschiert André mit den zwei Hunden los, um die umliegenden Hügel zu erkunden. Ich mach’s mir derweil in der Küche gemütlich. 🙂
Das Tageslicht schwindet, der unbeschreibliche Panoramablick aus dem Knausi wird, mit dem Aufflammen der Lichter an der Küste unter uns, immer toller.
Irgendwann reißen wir uns los und kuscheln in unsere Höhle … Kaliníchta!
Sonntag, 23.10.2016
Um 9 Uhr ziehen wir los, bei Sonnenschein die Festung zu erkunden.
Große Touristenbusse spucken mit Fotoapparaten bewaffnete Koreaner aus, welche die Burg nur von außen beschießen … von Innen ist ihnen zu anstrengend. 🙂
Die Anlage ist enorm groß,
so daß Ronja und ich uns gemütlich auf eine Bank in die Sonne setzten, während die „Jugend“ in Begleitung eines großen Wildhundes die Burg erobert. Ein wenig gestärkt fahren wir zum Fuß des Hügels, um an einem schön verzierten türkischem Brunnenhaus Wasser zu tanken. Korinth-Stadt ist unser Ziel, ein Parkplatz ist schnell gefunden, recht überschaubar ist auch die Innenstadt.
Unseren Rundgang beenden wir mit zwei Tellern Gyros, Pommes, Salat, Bier und reichlich Tsatsiki.
Am Strand von Nea Epidauros parken wir den Knausi, packen Bikini und Badehose aus … rein ins kühle Nass!
Alle sind zufrieden, der Strand wird belagert bis jeder zwei Sternschnuppen gesehen hat und die Höhle ruft … Guads Nächtli!
Montag, 24.10.2016
Wer Griechenland bereist, kommt nicht drum rum ein paar „Trümmerhaufen“ zu besichtigen. Heute ist Kulturtag, wir machen uns auf zum weltberühmten Asklepios Heiligtum mit dem am Besten erhaltenen Theater Griechenlands … Epidauros!
Der Parkplatz ist reichlich voll, aber wohl nichts im Vergleich zur Hochsaison. Auch wilde Hunde belagern das Gelände, um einen Happen abzubekommen.
Unsere Stubentiger bleiben zur Sicherheit im Knausi.
Das Theater ist sehr beeindruckend, ebenso wie diverse Gesangskünste von Franzosen, die die Akustik testen wollen. Das Museum und alle Steinhaufen werden besichtigt,
reif für die Brotzeit kehren wir zu unserer Kutsche zurück.
Nach soviel trockenen Steinen zieht es uns zum Meer … Paralia Metamorphosis, eine relativ einsame Sand-Kiesstrand-Zunge.
Man merkt, daß die Peloponnes mehr bereist wird als das griechische Festland … tatsächlich steht schon ein Womo am Strand und im Laufe des Abends kommen noch zwei … Gott sei Dank ist genug Platz! Ein Rudel Wildhunde kommt vorbei, ist aber nach kurzem Gucken hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt. Kuschelig zwischen Sträuchern stehen wir direkt am Strand. Ein tschechisches Pärchen im VW-Bulli T4 möchte auch ein so schönes Plätzchen und fährt etwas zu arglos am Strand entlang … ups, schon drehen die Räder durch und er steckt fest!
Wir gehen dann mal los zum Anschieben. Schaufeln, Schieben … alles nicht so sehr von Erfolg gekrönt. Ein deutscher Toyota Landcruiser mit Dachzelt kommt die Straße entlang gefahren, wir winken ihn heran, fragen ob er ziehen kann. Kann er, er hat aber kein Seil, weil so etwas braucht er nicht!? Der Tscheche hat einen Gurt, der Toyota zieht ihn problemlos raus. Wir geben den Beiden noch einen Tipp für ein „sicheres“ Plätzchen am Strand, welchen sie auch befolgen. Zum Dank bringen sie uns später noch eine Tafel Schokolade, voll lieb! Wir genießen noch den nächtlichen Sternenhimmel, um uns dann in die Höhle zurückzuziehen … Guade Nacht!
Dienstag, 25.10.2016
Zwei übermütige Hunde wecken uns … Ronja bellt ununterbrochen, weil Luna mit dem Spielzeug wedelt … die spinnen!
Starker Wind spricht gegen einen Strandtag, also rollen wir weiter zur Halbinsel Methanon. Direkt beim Ort Methanon testen wir ein „stinkendes“ Badeplätzchen … warmes, schwefelhaltiges Wasser quillt aus dem Felsen in die Bucht, soll super für die Haut sein … die Felsen sind eigenartig weiß „glibschig“ und wir haben es uns ein wenig wärmer vorgestellt! Aber wenn’s hilft!
Ein schweizer Pärchen kommt vorbei, ist von der Wirkung nicht so überzeugt, wohl aber vom Gestank … und fährt weiter. Eine kurvige Strecke mit … ja, Serpentinen, führt uns zum ausgeschilderten Volcano. Auf Methanon gibt es 32 (!) Vulkane, allerdings ist seit 300 Jahren Ruhe.
Wir packen unser „Tascherl“, wandern los auf den Volcano. Allen voran eine kleine schwarze Bergziege, hinten dran die „Emma“, die manchmal einen Anschub braucht.
Gipfel mit kleiner Vulkanhöhle erreicht,
tolle Aussicht, Brotzeit, Schnapserl,
obi geht’s! Das nächste Highlight wartet.
Runter von der Halbinsel, bei Trizina machen wir uns auf den Weg zur „Devils Bridge“. Erst begegnet uns ein mittelalterliches Kastell, dann geht’s entlang einer 20 m tiefen Schlucht, bis ein total eingewachsenes Brückchen darüber führt. Für heute genug gewandert!
In der Stadt Galatas wollen wir einkehren, finden aber nichts ansprechendes. Gegenüber, nur ein Katzensprung, liegt die Insel mit dem Ort Poros
… sieht sehr nett aus, aber wir wollen heute nicht noch Schiff fahren. Die Geschäfte sind auch nicht so toll zum Obst- und Gemüseeinkauf, also ziehen wir unverrichteter Dinge ab. Unser ausgesuchter Übernachtungsplatz „Agios Athanasios“ ist dann auch nicht auf Anhieb zu finden … fahren zwei falsche Schotterpisten, bis wir die richtige gefunden haben. Die Belohnung ist ein total einsamer Strand mit einer riesigen Pinie,
ein paar Ruinen drumrum und ein schöner Sonnenuntergang. Ein Katamaran kommt noch in die Bucht zum Ankern.
André unternimmt Vorerkundigungen der Umgebung. Gemütlich sitzen wir unter unserer Pinie und genießen den Abend mit Retsina … Jammas! Höhle! Nacht!
Mittwoch, 26.10.2016
Hunde und Sonne begrüßen uns strahlend am Morgen. Frühstück gibt’s gemütlich unter der Pinie.
Glockengeläut unterbricht die Stille … eine Herde Schafe mit Hirten und Hunden kommt vorbei. Alle betrachten uns neugierig.
Unseren Rucksack gepackt ziehen wir los, als erstes ist der Hügel mit der kleinen Kapelle des Agios Athanasios an der Reihe.
Sehr nett, mit schönem Blick übers Meer. Nächstes Ziel ist der Nachbarstrand … eine einsame Bucht mit Sandstrand und türkis- blauem Wasser. Alle plantschen ausgelassen im angenehmen Nass
und aalen sich in der Sonne … oder wälzen sich im Sand. 🙂
Irgendwann treibt uns der Hunger „heim“. Gemütlich wandern wir zum Knausi zurück, Kochen, sammeln Brennholz und bei Einbruch der Dunkelheit entzünden wir ein gemütliches Lagerfeuer.
Angenehm gewärmt genießen wir den griechischen Sternenhimmel, bis die Augendeckel schwer werden und die Höhle ruft: Kaliníchta!
Donnerstag, 27.10.2016
Bedeckter Himmel … Wanderwetter! Wieder durchstreifen wir die Umgebung anschließend machen wir es uns bei leichtem Regen im Knausi gemütlich. André bäckt im Omnia einen leckeren Nuss – Kirschkuchen,
ich zaubere Spaghetti, Ouzo gibt’s zur Verdauung. Schreib-, Lese-, Spieleabend … Höhle, gute Nacht!
Freitag, 28.10.2016
Luna ist läufig! Na das wird spannend werden, mit den griechischen Straßenhunden!
Wir sagen Adíos zu unserer Lieblingsbucht! Besteigen nochmal den Kapellenhügel,
sagen auch der Nachbarbucht leise Servus, dann schmeißen wir den Motor an, rollen nach Ermioni, die nächste Hafenstadt. Unsere Pläne dort einzukaufen werden jäh durchkreuzt … es ist alles geschlossen! Recherchen ergeben, daß heute landesweit Feiertag ist: Ochi-Tag, der Jahrestag des „Nein“! Dementsprechend sind die Hafengaststätten reichlich mit griechischen Gästen gefüllt. Spontan, wie wir sind, schließen wir uns an, sagen „Nein“ zu „Diätplänen“ und bestellen uns ebenso eine „Feiertagsfleischplatte“ für zwei! Kalí órexi!
Auch der Knausi wird mit Wasser und Diesel gefüttert, die Hunde bekommen Huhn aus der Dose. So sind alle zufrieden!
Hinter Porto Heli finden wir einen einsamen Strandplatz, stehen wieder direkt am Meer.
Ein kleiner Spaziergang, anschließend Kaffee und Kuchen mit Blick auf’s Meer … Was ist das? Ich entdecke etwas großes schwimmendes … sieht aus wie eine Robbe!? Im Mittelmeer!? Foto und Fernglas werden gezückt … tatsächlich, eine Mönchsrobbe, eines der seltensten Säugetiere in Europa, vom Aussterben bedroht. Und wir können sie beim Abendessen beobachten … sie fängt sich nämlich gerade Oktopusse, die Tentakeln hängen aus dem Maul!
Große Freude unsererseits!
Den Rest des Tages und Abends wird gechillt, wie sich das für Urlaub gehört.
Das Ende kennt ihr: Knausikuschelhöhle … Gute Nacht!
Samstag, 29.10.2016
Ein kurzer Gang den Strand entlang, dann fahren wir weiter. Heute endlich der aufgeschobene Großeinkauf.
Am Paralia Lampagianna starten wir danach unsere Wanderung zur Franchithi-Höhle.
Den Strand entlang, dann über felsige Küste einen markierten Weg weiter bis wir vor einem riesigen Felstor stehen. Hier wurden bei Ausgrabungen komplette Skelette aus dem Mesolithikum (10.000 – 6.000 v.Chr.) gefunden.
Wir durchforsten die riesige Halle mit Info-Tafeln und wandern anschließend gemütlich zurück.
Ins Landesinnere, Richtung Didimo-Berge führen uns die verschlungenen Pfade zu einem kleinen Pinienhain mit dem Schild „Spilea Didimon“… Höhle von Didimon! Zwischen den Bäumen befindet sich ein kleines schmiedeeisernes Tor mit Kreuz, nachdem Treppen in einen Keller?!
hinabführen. Doch hinabgestiegen eröffnet sich in der Tiefe ein gewaltiger, bewachsener Krater, mit winzigen Kapellen die sich an den Rand schmiegen.
Eine enorme Doline, welche man komplett umrunden kann. Sehr eindrucksvoll!
Wieder aufgestiegen, kann man 300 m weiter im Fels ein weiteres gewaltiges Dolinenloch bestaunen. Für den heutigen Tag sind wir gesättigt von Riesenlöchern, verlassen die Berge, um es uns am Strand „Paralia Irion“ gemütlich zu machen.
Alle Mägen werden gefüllt, es wird gechillt und Ronja schnarcht schon lange zufrieden, bevor wir unsere Höhle beziehen … Kaliníchta!
Sonntag, 30.10.2016
Die Freude, daß wir wegen der Uhrenumstellung eine Stunde länger Schlafen können, wird durch unsere zwei Liebsten jäh zunichte gemacht … morgentliches Spielbellen zu „gewohnter“ Stunde! Also, raus aus der Höhle in einen neuen Tag voller Abenteuer. 🙂
Die Stadt Nafplio steht heute auf dem Programm. Gestartet wird mit der riesigen Festungsanlage Palamidi, welche über der Stadt thront.
Die Straße auf den Burgberg ist schon reichlich mit parkenden Autos gefüllt, nach unseren einsamen Wanderungen sind so viele Menschen echt gewöhnungsbedürftig! 16 € später durchlaufen wir das enorm große Areal mit tollen Ausblicken
und gruslig kleinem Kerkerloch. Alle Mauern ausgiebig betrachtet kehren wir zum Knausi und unseren wartende Hunden zurück (die durften nicht mit rein!). Runter vom Berg, rein in die Stadt. Gut geparkt an der alten Museumsbahn am Hafen,
laufen wir gemütlich durch die kleine Altstadt mit netten Geschäften,
Tavernen und Kaffees. Nachdem wir alle Gassen durch haben, schlagen wir uns den Bauch mit Oktopus, Souvlaki
und anschließend mit Eis voll. Erschöpft von soviel Zivilisation verlassen wir das Getümmel Richtung ruhigen Strandplatz. Diesen finden wir hinter Kiveri in Form einer kleinen beschaulichen Bucht, allerdings nur über eine steile kaputte Straße zu erreichen.
Bei Skip-Bo, Nüssen und Retsina genießen wir den Abend im Knausi, bei zart trommelnden Regen schlummern wir sanft in unserer Höhle ein … Guad Nacht!
Montag, 31.10.2016
Morgens laufen wir zum Aufwärmen in die Nachbarbucht, wo eine kleine Kirche mit eigenartigen in den Fels geschlagenen Höhlen zu beschauen sind.
Dann eröffnet mir André seine Bedenken, daß der Knausi den Berg mit der kaputten Strasse nicht wieder hoch kommt! Na toll! Gott sei Dank sagt er das jetzt erst, sonst hätt‘ ich die Nacht wohl nicht geschlafen! Doch André’s Fahrkünste und unser toller Knausi bringen uns ohne Probleme sicher nach oben. Richtung Astros entdecken wie an der Strasse eine Halle, in der sich offensichtlich eine Olivenpresse befindet. Angehalten, Nachgefragt und im Anschluß ans Probieren erstehen wir 15 l extra natives Olivenöl, welches vorgestern erst frisch gepresst wurde. Auch ein Glas riesiger, dicker Oliven geht in unseren Besitz über. Wieder biegen wir ins Landesinnere ab, schauen uns beim Kloster Loukous einen alten Aquädukt mit Tropfsteinverzierung an,
um über zahlreiche Serpentinen zum gewählten Startpunkt unserer Wanderung zu kommen. Los geht’s durch Olivenhaine Richtung Kastro Ellinikó. Der Weg zieht sich den Hang hoch, bei einem Bauernhof werden wir von einem ganzen Rudel Hunde verfolgt und verbellt, biegen falsch ab, schlagen uns querfeldein, um nicht wieder zu den Hunden zu müssen, finden endlich den richtigen Weg, steigen den restlichen Hügel hinauf und finden … ein paar alte rechteckige Steine, die Andeutung einer Mauer! Jetzt erstmal Brotzeit und a Schnapserl!
Frisch gestärkt machen wir uns an den Abstieg auf unbekannten Wegen in der Hoffnung, daß es so zum Knausi zurückgeht. Das Glück ist uns hold, vorbei an ein paar verfallenen Steinhäusern mit tollen alten Dachziegeln,
können wir unsere Wanderung mit einer schönen Runde beenden. Alle Spitzkehren wieder zurück zur Küste, finden wir bei Agio Andreas einen schönen Parkplatz an einem feinen Kiesstrand mit Blick auf Paralia Astros. Der Wind bläst heftig und kalt, kein Problem, wir machen es uns im Knausi gemütlich und bestaunen den beleuchteten Burgberg von Paralia Astros aus dem Fenster. Melodisches Schnarchkonzert aus der Höhle … Naaaachchcht!
Dienstag, 01.11.2016
Allerheiligen! Die Sonne lacht vom Himmel und wir mit ihr!
Frisch fröhlich packen wir den Rucksack und ziehen los den Strand entlang.
Gleich hinter einem kleinen Hügel entdecken wir eine große Sumpf/Seenlandschaft hinter kilometerlangem Sand/Kieselstrand. Schautafeln mit Erklärungen zur Tierwelt stehen an den kleinen Seen
und an dem Bach der sich durch das Land zieht. Luna wieder mal auf abwegen am Stöbern … aber was hat sie da gefunden!? Eine Schildkröte! Voll super, unser kleiner Spürhund!
Wir entdecken ein traumhaftes Plätzchen, wie gemacht für unseren Knausi! Die Entscheidung ist gefallen, wir ziehen um. Zurück beim Womo packen wir schnell alles zusammen, der Motor wird gestartet und mit klopfendem Herzen geht’s los! Jetzt gibt’s Abenteuer! Schotterpiste, Wasserdurchfahrt und Sandpiste stehen uns bevor! Hoffentlich bleiben wir nirgends stecken!!! Schotterpiste … kein Problem! Wasserdurchfahrt … geschafft! Sandpiste, Sandpiste, Abbiegung im Sand, guter Fahrer, gutes Auto … wir stehen auf unserem Traumplatz!!! 🙂 Vor uns Strand, hinter uns Vogelparadies mit Seen und Bergen dahinter, um uns Schildkröten und nur wir alleine.
Rein ins kühle Nass, Ronja schwimmt, wie eine junge Robbe, taucht wie ein Entchen und buddelt, wie ein Maulwurf … alles in Perfektion und mit riesigem Spaß! Auch Luna arbeitet an ihrer Schwimmtechnik,
dem Tauchen widersagt sie standhaft, das mit dem Buddeln klappt schon super … sie steht kurz vor dem Maulwurfdiplom! 🙂
Sonnenbaden, Kaffeetrinken, Schwimmen, Abendessen, Sternenhimmel, wie im Bilderbuch, Lesen, Skip-bo, Höhle, Wundervolle Nacht!
Mittwoch, 02.11.2016
Frühstück in der Sonne am Traumstrand. Anschließend durchwandern wir das Feuchtgebiet, beobachten Vögel aus extra aufgestellten Holzhütten
… Seidenreiher, Bekassinen, Eisvögel, Rallenreiher, Graureiher, Rohrweihen … und Vieles, uns Unbekanntes mehr! Laute wie im Frühling … überall zwitschert es. Zufrieden kehren wir zum Knausi zurück, um dort den restlichen Tag zu Chillen.
Beim Abendessen schaut mal wieder eine Schildkröte vorbei, die Berggipfel sind in Watte gepackt, in der Dämmerung kreisen die Fledermäuse über uns, Goldschakale heulen im Hintergrund.
Ja, wir sind in Griechenland! 🙂 Am Ende des Tages freuen wir uns auf unsere Höhle und sagen „Kaliníchta!“.
Donnerstag, 03.11.2016
Ein weiterer Traumtag in unsrer Traumbucht! Wir erkunden den Strand in bebautem Gebiet,
um am Ende zu unserem Strand zurückzukehren, um dort den Tag in einsamer Ruhe zu verbringen. „The same procedure as every day!“
Die Sonne ist gerade hinter den Bergen verschwunden, die Fischerboote peilen ihren Heimathafen an, da entdeckt André eine Flosse! Eine Gruppe Delfine tollt lustig durch unsere Bucht.
Bis es zu dunkel wird, beobachten wir sie mit dem Fernglas, danach widmen wir uns dem Sternenhimmel. Ansonsten alles wie immer, ich verlier‘ auch wieder beim Skip-Bo, die Hunde schnarchen und träumen lauthals, wir krabbeln in die Höhle, Nacht!
Freitag, 04.11.2016
Grauer Himmel und leichter Regen halten uns nicht auf. Eine Wanderung zu einem kleinen Aussichtshügel, Muschelsammeln, unendliche Bemühungen dem kleinen Hund beizubringen, daß man die Muscheln und Steine vom Strand NICHT essen darf, … und als die Sonne wieder scheint: genießen, genießen, genießen!
Höhle, Gute Nacht!
Samstag, 05.11.2016
Was soll ich sagen?! Traumwetter und ein weiterer Strandurlaubstag. Außer den üblichen „Tätigkeiten“, widme ich mich heute mal wieder dem Fell unseres Tibetterrierverschnitts und das dauert. 😉 Auch der „Dicke“ wird gebürstet, da er, Dank der steifen Brise, endlich mal schneller trocken ist.
Ansonsten alles wie gehabt, noch bisschen Schildkröte
beobachten, wie sie am Knausi vorbei läuft und den Tag gemütlich ausklingen lassen, bis die Hunde grunzen und die Höhle lockt, guads Nächtli!
Sonntag, 06.11.2016
Auch wenn es noch so schön ist, es ist an der Zeit weiterzureisen. Eine letzte Abschiedsstrandwanderung und wir verlassen unsere Traumbucht.
Im kleinen Hafen Agio Andreas tanken wir unseren Knausi mit Frischwasser und rollen gen Süden. Berge mit Serpentinen geleiten uns bis nach Leonidio, wo wir uns mit Nima und Steve von „abenteuer-unterwegs.de“ treffen werden. Die Beiden leben mit ihren zwei Hunden, Luna und Jule, in dem alten Caming-LKW „Horst“, wir haben sie letztes Jahr in Spanien kennengelernt.
Leonidio liegt am Beginn des Parnon-Massivs und ist mit seinen beeindruckenden Felsen ein beliebtes Ziel für Kletterer, wie Nima und Steve.
Als wir eintreffen, sind Beide noch am Fels, deshalb erkunden wir erstmal den kleinen Ort mit seinen engen Gassen, gönnen uns ein leckeres Mittagessen. Am örtlichen Parkplatz treffen wir uns dann am späten Nachmittag, quatschen eine Weile, um dann im Ort in der supernetten kleinen Kneipe „panjika“ einer Kooperative zu landen. Chillig mit Sofas, netten Tischen mit Stühlen, Verkauf von Klettterartikeln und leckeren, kleinen Gerichten in herzlicher Athmosphäre. Nima und Steve kennen schon einige Leute, zu uns gesellen sich noch die Kletterer Andrea und Werner, die heute Nacht im Horst schlafen dürfen, da sie ihre Ferienwohnung schon räumen mußten, obwohl der Flieger erst morgen geht. Es gibt wieder lecker essen: gemischte griechische Köstlichkeiten vegetarisch oder auch für Fleischesser. Anschließend parken wir um, an den Ortsrand, zu einer Kapelle mit Friedhof. Ein schöner ruhiger Platz für die Nacht. Dort treffen wir dann auch auf weitere Bekannte von Nima und Steve: Steffen, Sophie, die kleine Olivia, Hund Karrabasch im orangefarbenem Mercedes-Sprinter und Maik in seinem tarnfarbenen VW-Bulli Syncro, in welchem er auch lebt.
Eine nette Truppe, ein netter Abend, bis es wieder heißt: Ab in die Höhle, gute Nacht!
Montag, 07.11.2016
Gemütliches, gemeinsames Frühstück in der Sonne am Friedhofsparkplatz. Dann geht’s los, endlich wieder die Schränke des Knausi’s mit Lebensmittel füllen. Erster Anlaufpunkt ist der montägliche Markt. An den zahlreichen Ständen decken wir uns mit heimischen Obst und Gemüse ein … Kartoffeln, Tomaten, Auberginen, Gurken, Zwiebeln, Zucchini, Paprika, Äpfel und natürlich Mandarinen, welche hier gerade zu Hauf geerntet werden. Weiter machen wir im einheimischen Supermarkt mit Getränken, Käse und Fleisch.
Steve holt uns mit Luna und Jule am Supermarkt ab, zeigt uns den Parkplatz für unsere bevorstehende Wanderung. Heute geht’s zum „Mars“!
Mit allen Hunden ziehen wir los, einen schmalen Weg bergauf, teilweise über Blockwerk, so daß unsere alte Ronja oftmals Hilfe benötigt. Irgendwann ist dann auch Ende für Ronja, und auch für die kleine Bergziege Luna beschließen wir das es reicht.
Ich bleibe mit den Hunden an einem netten Ruheplätzchen zurück, während André und Steve zum „Mars“ laufen. Nach geraumer Zeit kehren sie zurück, André ist begeistert und Steve ist so lieb und führt auch mich zum Ziel: „Mars“ – eine total beeindruckende Felswand mit tollen Versinterungen,
in welcher zahlreiche Menschen mit feindefinierter Muskulatur herumklettern.
Sehr cool! Über Stock und Stein laufen wir zurück nach Leonidio, Fahren zum Strand, treffen alle Anderen und stürzen uns in die Fluten. Nach gechilltem Kaffeetrinken finden wir uns alle wieder am Friedhof ein, um den Abend zu genießen und zufrieden in die Höhle zu kriechen. Kaliníchta!
Dienstag, 08.11.2016
Nach dem Frühstück gehen alle anderen Klettern, Nima arbeitet und wir ziehen los, Richtung Kosmas. Auf der Strecke durch die Berge sehen wir das Kloster Elonis, welches spektakulär regelrecht in einer Felswand „klebt“.
In dem kleinen Dörfchen Paleohori finden wir einen netten Wanderweg und mit Hilfe einer Alten griechischen Bäuerin, die uns mit Händen uns Füßen und einem Schwall Griechisch den Weg weist, sogar ein paar archäologische Trümmer und einen Rundweg. Überall blüht noch etwas, die Vögel zwitschern, Bienen summen, reife Mandarinen hängen an den Bäumen
… ein Gefühl, wie Frühling.
Zufrieden rollen wir nach Leonidio zum Strand, um zu Schwimmen.
Ein Einheimischer weist uns darauf hin, daß wir in dem kleinen weißen Häuschen auch warm Duschen können … ein Geschenk der Stadt! Dies nutzen wir auch gleich … schön ist anders, aber wir sind warmgewaschen!
Der Tag endet wie gewohnt mit Allen am Friedhof … in der Höhle! Gute Nacht!
Mittwoch, 09.11.2016
Heute wollen wir das Hochplateau über Leonidio erkunden. Durch kleine Gassen, über zahlreiche Serpentinen erreichen wir die Hochebene.
Die Landschaft ist wunderschön, hohe Berge, tiefe Canyons.
Auf dem Rückweg parken wir in einer Spitzkehre, folgen dem Kletterwegweiser „Twin Caves“.
Für uns nicht erreichbar entdecken wir die zwei Höhlen, wandern einen netten Weg in das Tal, bewundern die Ziegen in den Steilhängen. Dunkle Wolken am Himmel mit Donnergrollen beschleunigen auf dem Rückweg unsere Schritte. Kaum am Auto angekommen entleert sich der Himmel.
Den Rest des Tages verbringen wir im trockenen Knausi während es draußen eher feucht zugeht. Und wenn es draußen prasselt, schläft es sich in der Höhle noch viel besser. Guade Nacht!
Donnerstag, 10.11.2016
Am Morgen gibt es wieder Sonne.
Heute wollen wir stehen bleiben und direkt vom Friedhof aus loswandern. Die Kletterer brechen alle vor uns auf, Nima läuft ins Dorf. Gerade wollen wir loswandern, kommt Maik gefahren, berichtet wir müssen weggfahren, da die Strasse aufgerissen wird. Tatsächlich ist der Bagger schon feste am Arbeiten und es gibt nur noch einen Weg raus über eine äußerst enge Hofdurchfahrt. Mit ein wenig Rangieren gut durchgekommen, ist Steve mit dem Horst an der Reihe. Das klappt nie, denkt wohl jeder! Steve rangiert, hört unser Rufen leider nicht und fährt sich hinten das Blinkerlicht kaputt. Aber, man glaubt es kaum, mit echter Millimeterarbeit schafft er es durch. Respekt!!
Unsere Wanderpläne haben somit eine kleine Änderung erfahren und wir laufen kurzerhand zu den über der Stadt an einer Felsspitze thronenden Windmühlen.
Eine ist innen restauriert und man kann alles besichtigen.
Anschließend wieder baden im Meer, anschließend duschen,
Übernachtung ist heute auf einem Parkplatz hinter dem Meer. Kühler Abend, kuschelige Höhle, Nacht!
Freitag, 11.11.2016
Faschingsanfang! Trotz Sperrung der Strasse wollen wir heute die Wanderung von gestern nachholen. Den Knausi stellen wir im Dorf ab, um auch noch schnell ins Panjika zu laufen, um einen Chalk-Bag zu kaufen. Nicht zum Klettern, sondern als Hunde Leckerlibeutel (hab meinen verloren). Gerade als wir loswollen, spricht uns ein Münchner Pärchen an, unterwegs mit einem VW-Bulli Syncro, wo man hier einen Kletterführer kaufen kann. Kurzerhand nehmen wir sie ins Panjika mit, plaudern nett und tauschen Nummern aus. Gerd ist begeisterter Kletterer, Monika macht mit, „sonst würde sie ihn gar nicht mehr sehen“. 🙂 Die Beiden ziehen los zum Klettern, wir wandern.
Zurück in der Stadt schreiben wir uns fürs Kletterfestival ein, bekommen
T-Shirts und einen Sack Mandarinen geschenkt, trinken Kaffe und schlemmen Kuchen.
Um 18 Uhr finden wir uns in der Fabrica of Culture ein, schauen einer Gruppe beim Zumba zu und dann geht’s in einen hochmodernen Saal, zu Vorträgen von Beatrice Pelissier (Yoga und Klettern) und anschließend dem bekannten Claude Remy, der ewig viele Routen geschraubt hat. Sehr beeindruckend, vor allem das kurze Porträt des Vaters, der sogar mit 92 Jahren noch im Vorstieg klettert.
Danach gibt es ein leckeres Buffet, Glühwein und eine mega-schokoladigen Nachtisch, der André schon fast zu süß ist … und das will was heißen! Wir genießen den Abend und sind sehr begeistert von der tollen Organisation des Festivals. Gefühlt hilft das ganze Dorf mit, alles ist total liebevoll gemacht, die Leute sind alle superfreundlich.
Dann schnell umgeparkt und ab in die Höhle. Kaliníchta!
Samstag, 12.11.2016
Ein weiterer Tag in Leonidio, mit einer kleinen Wanderung in der Umgebung, Einkauf, Duschen am Meer, bissi Chillen im Womo bei Regen. Abends ist das Wetter Gott sei Dank besser und wir besuchen den heutigen Vortrag von Aris Theodoropoulus und Sachi Amma (Weltmeister im Klettern). Sehr nett, vor Allem Sachi, der großen Mut zu langen Redepausen beweist!
Im Anschluß findet auf dem Vorplatz die Party mit Life-Band statt. Gerd und Monika sind auch gekommen und vor lauter Ratschen bekommen wir von der Musik nicht viel mit. Nach elf bringen Nima und Steve den Horst zum Friedhof (die Strasse ist wieder offen), kommen zurück, um mit uns zusammen noch ein wenig zur Musik zu Zappeln, letztes Lied … die Band baut ab. Schade!
Wir trinken unser letztes Bier, dann ab zum Friedhof in die Höhle gekrochen, Gut Schnarch (Ronja)!
Sonntag, 13.11.2016
Heute ist Tag der Weiterreise. Wir, die nach der Uhrzeit fragen, sagen Tschüß zu Sophie, Steffen, Olivia und Karrabasch, die nach dem Tag fragen, Tschüß zu Nima, Steve, Luna und Jule, die nach dem Monat fragen, Tschüß zu Maik der nach dem Jahr fragt! 🙂 Schön war’s mit euch Allen!
Serpentinen und Spitzkehren führen uns durch die Berge, über eine schöne Hochebene, die an die Alpen erinnert, bis zur Bucht von Rihea, traumhaft einsam am Ende einer Sackgasse gelegen. Wir stehen mitten am Kiesstrand, eingerahmt von Bäumchen und Oleander, hinter uns hohe Berge mit Kletterfelsen, vor uns die Meeresbucht mit türkis-blauem Wasser.
Was braucht man mehr? Ronja sicher nix, denn sie stürzt sich voller Freude ins blaue nass,
schwimmt los, als wollte sie bis Amerika durchpaddeln! Luna fetzt am Strand herum, wie von der Tarantel gestochen, sucht alle Stöcke, die zu finden sind, zusammen und zerkleinert diese zu feinstem Anzündholz! 🙂
Riesig groß taucht irgendwann der Vollmond aus dem Meer hervor. Seit 70 Jahren war er nicht mehr so nah an der Erde. Die Bucht ist fast taghell, die Berge strahlen und das Meer funkelt. Traumhaft! Wir staunen bis die Höhle ruft … Gute Nacht!
Montag, 14.11.2016
Die Sonne strahlt auf unseren Frühstückstisch am Strand.
Alle vier genießen wir den Tag in und am Meer.
Schwimmen, Spielen, Essen, Trinken, Lesen, Schauen … bis der Mond am Himmel steht, die Hunde schnarchen und wir zufrieden in die Höhle plumpsen. Nacht!
Dienstag, 15.11.2016
Bedeckter Himmel, optimal zum Fahren!
Raus aus unserer Sackgasse, durch die Berge bis nach Monemvasia.
Die auf einer Felseninsel liegende befestigte Stadt war noch vor wenigen Jahrzehnten ein armseliges Ruinendorf. Die wunderschön restaurierte Unterstadt besticht mit seinem mittelalterlichen Charme,
durch schmale Gassen, historischen Häusern, alles ohne Autos … den Transport von Gütern aller Art übernehmen hier Lastenträger und Maulesel. Riesige Bougainvillea an alten Steinhäusern,
Schmetterlinge fliegen umher und allgegenwärtig: unzählige Katzen.
Die Oberstadt, ein riesiges Ruinengelände bietet eine fantastische Aussicht
und die restaurierte Agia Sofia,
eine der ältesten Kirchen der Peloponnes. Alles abgewandert gönnen wir uns ein leckeres Mahl auf einer netten Terrasse über dem Meer.
Zufrieden und mit vollem Bauch rollen wir weiter nach Süden in die nächste Sackgasse, zu dem kleinen Dörfchen Agia Fokas. Am Ende der Strasse steht ein kleines Kirchlein mit Friedhof auf einer Halbinsel zwischen den Klippen.
Dort schlagen wir unser Nachtlager auf, besichtigen noch bissi die Umgebung und vergnügen uns im Knausi mit Lesen, Skip-bo, Schreiben, während draußen der Wind weht und die Wellen an die Klippen schlagen. Die Hunde schnarchen und träumen laut, Zeit die Höhle zu beziehen. Eine gute Nacht!
Mittwoch, 16.11.2016
Am Vorabend haben wir bereits, nicht weit von unserem Nachtplatz, eine Wandertafel mit Beginn des Weges entdeckt. Dieser zieht sich 10 km entlang der Küste bis zur Höhle von Kastania. Klar, für uns mit Omi Ronja viel zu weit, doch wir ziehen los den ersten Abschnitt zu erkunden. Sehr schön, an Buchten vorbei, entdecken wir ein großes Höhlenportal abseits des Weges.
Jipeeh, Abenteuer. Über Stock und Stein, durch Dornengestrüpp erreichen wir das enorme Loch.
Wir finden Versinterungen
und kleine Kämmerchen und ein nettes Plätzchen zum Brotzeitmachen! 🙂 Für all die alten Knochen ist es Zeit an dieser Stelle umzukehren und zum Knausi zurückzukehren. Im winzigen Hafen tanken wir noch Wasser, dann düsen wir über viele, viele Spitzkehren bis zur „Cave of Kastania“, welche wir ja über den Wanderweg nicht erreichen konnten. Sie soll sehr sehenswert sein, was wir leider nicht bestätigen konnten. Dort angekommen waren die Tore verschlossen, davor ein Schild: „ab September bis Dezember nur Samstags und Sonntags Führungen“! Na Toll! Da wir uns in einer Sackgasse befinden, heißt es zurück über viele, viele Spitzkehren diesmal bis Paleokastro, wo wir wieder einen netten Strandnachtplatz finden.
André erkundet mit Luna die Gegend, „Mutti“ steht am Herd und Omi schnarcht unterm Tisch. Es folgen die üblichen Abendbeschäftigungen, ich verlier wie immer im Skip-Bo und bin reif für die Höhle. Nacht!
Donnerstag, 17.11.2016
Auch in Paleokastro startet ein markierter Küstenwanderweg. Mit dem Knausi fahren wir die Schotterpiste einen Kilometer weiter, parken direkt am Wanderweg in einer wunderschönen Bucht.
Rucksack gepackt, los geht’s! Wunderschön an zerklüfteten Steinen dem Wasser entlang,
Blümlein blühen am Wegesrand, Schmetterlinge fliegen, Kormorane sitzen auf den Felsen. Wir marschieren bis die Knochen zur Pause und auch zur Umkehr rufen. Nach Brotzeit und Schnapserl und einem Bad im Meer für die Seehunde, geht’s zurück. Mutterseelen allein dinieren wir im Sonnenuntergang am Strand. 🙂
André traut sich im Dunkeln noch mal Schwimmen gehen, ein echter Held! Mir war’s draußen zu kalt!
Diesmal schnarch ich vor Ronja in der Höhle. Gute Nacht!
Freitag, 18.11.2016
Wieder geht es ein kleines Stückchen weiter nach Süden bis zum Wanderparkplatz Agia Marina. Dort erwartet uns die Attraktion eines versteinerten Waldes.
Tatsächlich stehen auf den Klippen Reste von versteinerten Palmen und anderen Gewächsen.
Auch in den Fels eingeschlossene Muscheln und Fossilien.
Die versteinerten Bäume sind zum Teil hohl und man kann direkt in ihrer Mitte ins Meer blicken, das aus ihnen hervor blubbert. Sehenswert! Findet auch Ronja, die es liebt in Wasserlöcher zu starren!
Bei unserem kleinen Knopf hab ich eher Angst, daß er vor lauter Übermut in eins der Löcher purzelt!
Ein markierter Wanderweg führt auch hier der Küste entlang bis zum Kap Malea, der südliche Zipfel vom Lakonia-Finger. Gleich hinter dem Fossilen Wald sind wir fasziniert von den bizarren Felsformationen die links und rechts des Weges „wachsen“.
Immer am Wasser entlang wandern wir in schöner, rauer Landschaft.
Luna entdeckt einen Ziegenschädel mit tollen Hörnern, den wir wegen starker Geruchsbildung, entgegen unserem ersten Impuls, doch lieber zurücklassen. Nahe der noch lebenden Ziegenherde, machen wir Pause und marschieren dann zum Knausi zurück.
Ein paar Kilometer gefahren stehen wir, kurz vor Limni, an einem schönen, von Klippen eingerahmten, Strand.
Kaum in die Sonne gesetzt bekommen wir Besuch von zwei netten, wahrscheinlich Labrador-Dackel-Mischlingsrüden. Zwar ist rechnerisch heute die Läufigkeit am Ende, ist uns Luna doch viel zu freudig beim Anblick der zwei Burschen. Sofort stürzt sie auf die Beiden zu, hört nix mehr, André hat zu tun sie wieder einzufangen. Alle Hunde, außer Ronja, die schläft, sind sichtlich traurig über diesen „Interruptus“! 🙂 Luna schmachtet vor dem Wohnmobil, die zwei Jungs in geringer Entfernung auf den Klippen.
Wir genießen unser Mahl im Sonnenuntergang,
im Anschluß heißen Tee im Wohnmobil. Ein gelungener Tag geht in der Höhle zu Ende und leise schnarcht der Hund … Kaliníchta!
Samstag, 19.11.2016
Frisch-fröhlich ziehen wir am Morgen weiter … oder eher Mittags … fahren ein Stückchen bis nach Neapolis
und gönnen uns dort an der Strandpromenade ein leckeres Mittagessen. Beim örtlichen Gemüsehändler lassen wir uns die Beutel ordentlich füllen und fahren einen neuen Strandplatz über eine Schotterpiste in der Xilisbucht an.
Direkt am Sand/Kiesstrand stellen wir unseren Knausi, ab und machen unsere übliche Strandwanderung. Zwei fröhliche, ausgelassene Hunde kugeln sich im Sand, buddeln, klein Luna legt, wie immer ein Stockdepot an und frisst Steine!!
… welche Gott sei Dank auch hinten wieder rauskommen! Wir entdecken ein Schild „for sale“ an einem direkt am Strand gelegenen Grundstück, woraufhin André hellauf begeistert ist. Fantasien entstehen, was man darauf bauen könnte, in dieser Traumlage … usw. Beim Sonnenuntergang am Knausi „spinnen“ wir weiter, bis, ihr wisst es, die Höhle ruft und zum Träumen einlädt … Gute Nacht!
Sonntag, 20.11.2016
Strahlender Sonnenschein lockt uns aus den Federn, nach unserem Strandfrühstück marschieren wir mit gepacktem Rucksack los.
Querfeldein über kleine Hügel an Klippen entlang, blühender Erika
um uns, passieren nette Buchten, die Hunde nutzen jede für einen Badestop.
Bei der letzten Bucht machen wir dies auch, schwimmen ausgiebig,
um uns dann unserer verdienten Brotzeit zu widmen.
Ausgeruht und gestärkt treten wir den Rückweg an, um an unserem einsamen Strand den Tag gemütlich ausklingen zu lassen … Essen, Rotwein, Höhle, Nacht!
Montag, 21.11.2016
Das morgentliche „Weckduo“ tritt, wie immer pünktlich um 7.30 Uhr in Aktion.
Luna wedelt mit einem Spielzeug vor Ronja’s Nase rum und die bellt ausgelassen, bis endlich jemand von uns aufsteht. Kaliméra!
Nach ausgiebigem Frühstück düsen wir weiter, passieren Githio, mit kleiner netter Insel Marathonissi
mit Leuchtturm und Tzannetakis-Turm und sind auf dem „Mani-Finger“ angekommen. Am Paralia Glifadas schlendern wir den Strand entlang und schauen uns fasziniert das alte rostige Frachterwrack an.
Südlich von Ageranos richten wir an der Surferbucht Kamaras unser Nachtlager ein,
lassen unseren Blick übers Meer schweifen und genießen am Ende unsere Kuschelhöhle. Kaliníchta!
Dienstag, 22.11.2016
Heute geht’s die östliche Mani-Küste entlang,
deutlich rauer als der Lakonia-Finger und ein gänzlich anderer Baustil. Die Häuser der „kriegerischen“ Mani sind alle in Naturstein wie kleine Burgen gebaut, manchmal einfache viereckige Würfel,
manchmal mit Türmen und Bögen. Ein Relikt aus früheren Zeiten, wo Piraterie und Blutrache schutzhafte Türme und Bauten nötig machten.
Am südlichsten Zipfel parken wir direkt oberhalb der Reste des Totenorakels des tänarischen Poseidon. Dort beginnt die Wanderung zum Kap Tenaro … Rucksack gepackt und los. Den Wanderweg entlang, vorbei an einer Kiesbucht, Reste von in den Fels gehauenen Wohnungen, ein uraltes, gut erhaltenes Fußbodenmosaik,
über einen Hügel auf den Leuchtturm zu. Der Wind ist so heftig, daß man fürchten muß die kleine Luna hebt ab. 🙂 Mit wehenden Haaren und Ohren erreichen wir den südlichsten Punkt der Peloponnes, das Kap Tenaro mit seinem Leuchtturm.
Ein toller Blick übers Meer, das nur noch 390 km entfernte Afrika können wir uns nur vorstellen.
Im Windschatten des Turms gibt’s Brotzeit und Schnapserl, wir nutzen das schöne Plätzchen zum Verweilen in der Sonne.
Zurück am Knausi lassen wir den Tag ausklingen, landen am Schluß, wie immer in der Höhle. Guads Nächtli!
Mittwoch, 23.11.2016
Nachdem uns die Hunde pünktlich geweckt haben, folgen die üblichen Morgenrituale. Wir erkunden noch die Kapelle „Kisternäs“,
die aus den steinernen Resten der Orakelbauten erstellt wurde und die kleine unspektakuläre Höhle,
die laut Griechen angeblich ein Zugang zum Hades gewesen ist.
Über viele Spitzkehren kurven wir bis Agia Kiriaki, wo unsere nächste Wanderung startet: Auf Schotterpisten und schmalen Pfaden,
über Felsen, Blumen blühen, laufen wir über das Kap Tigani, das einer Bratpfanne ähnelt und deshalb auch so heißt (Tigani = Bratpfanne),
bis zu den Ruinen einer alten Burg.
Luna voraus, wir hinterher, das Schlußlicht: Omi Ronja. Vereint bei Brotzeit und Leckerlis.
Zufrieden und geschafft kehren wir irgendwann zum Knausi zurück, fahren unsere letzte Station für heute an: den Sauriereierstrand bei Pirgos Dirou. Voller weißer „rundgelutschter“ Steine in allen Größen könnte man wirklich meinen man steht in einem Haufen überdimensionaler Eier.
Wir parken direkt hinter dem Strand am Tamariskenbäumchen. André hüpft noch ins Meer, ich zaubere derweilen unser Abendessen. Ein schwedisches Rentnerpärchen mit Wohnmobil kommt auch zum Übernachten angefahren. Völlig ungewohnt noch jemanden zu treffen, sonst stehen wir meist alleine irgendwo. Zu gegebener Zeit, die Hunde schnarchen, beziehen wir unsere Höhle. Gute Nacht!
Donnerstag, 24.11.2016
Am Morgen müssen unsere Hunde ausnahmsweise mal den Knausi hüten.
André und ich ziehen los, am Südende des Strandes überqueren wir einen kleinen Felsrücken und stehen auf der anderen Seite vor dem Kassenhäuschen der Höhle von Glifada, das mit einer Länge von 15 km längste Höhlensystem Griechenlands. 3 km können davon besichtigt werden. Wegen geringem Wasserspiegel gibt es heute nur eine kurze Tour, trotzdem super schön. Mit einem Holzkahn werden wir und auch unsere schwedischen Nachtnachbarn, vom Bootsführer durch unterirdische Gänge mit tollen Versinterungen geschippert.
Dann werden wir von unserem Kapitän ausgesetzt und dürfen allein einen Fußweg durch die Höhle beschreiten. Wunderschöne Tropfsteine in allen Formen und Farben, sehr sehenswert!
Wieder an der Erdoberfläche eilen wir zu unseren Hunderln zurück, um mit ihnen eine Wanderung zu starten. Ronja nimmt natürlich erstmal ein ausgiebiges Bad und rettet einige Sauriereier aus dem Meer. 🙂 Wir folgen einem Wanderwegweiser immer stetig bergan auf einen Hügel, haben fast das Gefühl wir sind in Südtirol, denn plötzlich begegnet uns eine Kuhherde … bisher haben wir in Griechenland noch kaum eine Kuh zu Gesicht bekommen.
Luna findet es äußerst spannend, läßt es erstmal am nötigen Respekt fehlen, als sich dann die Kühe in ganzer Größe auf sie zubewegen, macht sie dann doch einen Rückzieher. Ronja muß, wie immer, durchgezogen werden, weil sie diese Tiere total gefährlich findet, wie alles was bissi größer ist als sie. Es begegnen uns noch zwei Gottesanbeterinnen auf dem Weg, die wir wiederum vor der Neugier der Hunde schützen müssen.
In einem kleinen Dorf machen wir Rast bei einer verfallenen Kapelle
und kehren zum Knausi zurück. Ein freundlicher Grieche am Strand, der beim Kräutersammeln ist, schenkt uns frische Orangen, Rosmarin, Thymian und Weihrauch. Er erzählt uns in gebrochenem Englisch, daß er in einem Kilometer entfernt wohnt und dort frisches Olivenöl und Honig verkauft.
Verschwitzt von unserer Wanderung statten wir dem Meer noch einen intensiven Besuch ab, sorgen für unser leibliches Wohl, um am Ende zufrieden in der Höhle zu landen! Kaliníchta!
Freitag, 25.11.2016
Abschied vom Saurierstrand. Unser Weg führt uns nach Areopoli. Von dort wandern wir über historisches Pflaster nach Sotiras hinauf, ein altes Dörfchen mit vielen verfallenen Steinhäusern.
Der Weg würde weiter zum Gipfel des Profitis Ilias führen, doch das ist für Ronja dann doch nix mehr.
Zurück in Areopolis brechen wir zum nächsten Abenteuer auf. Die Küste entlang Richtung Norden, biegen in eine ziemlich kaputte Asphaltstrasse … ein Warendorfer PKW kommt uns entgegen und warnt uns, meint da kann man nicht weiterfahren, tiefe Löcher, keine Wendemöglichkeit … das muß André sich erstmal anschauen. Haarsträubend, ich denke da kommen wir nie durch, schafft es mein Mann den Knausi da durch zu bugsieren … ein Dream-Team, André und sein Knausi! Dann kommen wir zum eigentlichen Ziel, parken am Strassenrand, nehmen Luna mit und steigen einen ganz schmalen Steig den Hang hinab, bis wir zu einer Bucht mit riesigen Kalkblöcken gelangen.
Diese kraxeln wir hinunter und stehen vor einem großen Höhleneingang (Katafygi Selinitsas).
Mit Stirnlampe und Taschenlampe bewaffnet klettern wir ins Dunkel. Einmal größerer, dann wieder kleiner und enger Hauptgang führt tief in die Höhle. Kleine Sinterbecken mit Wasser, schöne Tropfsteingebilde und auch eine Fledermaus,
freuen wir uns zu sehen. Luna weiß nicht so recht, was sie davon halten soll und ist, glaub ich, froh als wir wieder umkehren. Gerne würden wir die Höhle noch weiter erkunden, doch sowohl Kleidung, Kopfbedeckung als auch Beleuchtung sind für eine solche Tour nicht angemessen.
Wir rollen weiter, diesmal auf besserer Straße, kommen zum Örtchen Agios Nikolaos, sehen auf einem großen Platz am Ortsanfang unsere Schweden stehen und entscheiden spontan die Nacht auch hierzubleiben. Ein kurzes Pläuschen, dann laufen wir durch den schnuckeligen Ort und kehren in „Elli’s Taverne“ ein.
Total liebevoll gestaltet, gemütlich mit superschöner Atmosphäre und Elli, die junge Chefin, ist sowas von herzlich.
Das Essen war super lecker, auch typisch griechische Speisen, die man sonst gar nicht in den üblichen Restaurants bekommt. Bei mir gab’s Lamm-Kleftiko und André hatte Schwein in Wein
… alles mit frischen Kräutern. Wenn ihr mal da seid, unbedingt hingehen. Steht auch im Tripadviser.
Noch ein kurzer Bummel durchs Dorf, dann machen wir es uns im Knausi gemütlich … Höhle … Nacht!
Samstag, 26.11.2016
Gute Morgen ihr lieben Hunde, schön daß ihr uns nicht verschlafen laßt! Sonst hätten wir den Morgengruß des kleinen Eisvogels vor unserer Windschutzscheibe auch verpasst.
Weiter geht die Reise nach Kardamyli. Im Rother Wanderführer steht ein schöner Rundwandervorschlag, welchen wir heute in die Tat umsetzten wollen.
Am Ortsende finden wir einen guten Parkplatz direkt am Wanderweg. Immer bergauf, vorbei am alten Stadtteil Ano Kardamyl, alten Grabkammern, bis auf das Plateau von Agia Sofia.
Von der alten Kirche hat man einen guten Blick über Kardamyl
und zum Brotzeit machen finden sich ebenfalls gute Plätzchen. 🙂
Zurück führt der Weg steil bergab, teils auf kleinen Steigen durch Dschungelartigen Wald,
dann auf historischem Pflaster in Serpentinen bis nach Kardamyl. Hat uns wirklich gut gefallen!
Ein paar Kilometer gefahren, suchen wir uns ein Strandplätzchen für die Nacht.
Gesucht, gefunden, gerade eingeparkt, kommt aus dem gegenüberliegenden Haus eine nette Frau mit Fahrrad und Hund, und meint auf englisch es wäre schön, wenn wir den Platz frei halten, weil ihr Freund sonst dort mit dem Womo parkt … er ist nur schnell einkaufen. Wie sich herausstellt ist sie eine Holländerin die seit 9 Jahren hier lebt. Wir parken ein kleines Stückchen um und während ich koche plauscht André ein wenig mit der netten Dame. Auch nutzt er die letzten Sonnenstrahlen für eine „Ganzkörpermeerwassertestung“. Ein schöner lauer Abend, an dem wir noch lange draußen sitzen können. Irgendwann lockt dann wieder der Platz mit H …. und wir sagen „Gute Nacht!“
Sonntag, 27.11.2016
Erster Advent, man glaubt es kaum!
Der Morgen grüßt mit aufziehenden Gewittern.
Noch kurz am Strand die Hunde laufen lassen, dann sind wir rechtzeitig beim ersten Regenguss im Auto zum Losfahren. Die Küste weiter umfahren wir Kalamata, keine Lust auf Stadt. Wir begutachten einige Strandplätze Richtung Süden, die uns alle nicht so zusagen und landen zuletzt hinter Messini am Paralia Velika.
Das Wetter ist immer noch stürmisch und regnerisch, sodaß André beschließt, einen leckeren Adventskuchen zu backen. Derweilen versuche ich mit den Hunden in Regenjacke eine Strandwanderung zu unternehmen. Kein leichtes Unterfangen, zum Einen sieht der Strand aus, als wäre ein Orkan darüber gefahren … massenhaft aufgetürmtes Treibgut und der einst glatte Sandstand ist zu lauter Hügeln aufgetürmt. Zum Anderen kommen sowohl links als auch rechts braune Flüße ins Meer gelaufen … sonst wohl trocken, doch durch die Regenfälle extrem angeschwollen … ein Überqueren ist nicht möglich. Also nur ein wenig Stöckchen geschmissen und nach Hause in den warmen Knausi!
Eine Adventskerze brennt André bäckt Kuchen und Brot, es ist kuschlig warm, wir lesen, spielen Skip-Bo … ausnahmsweise gewinn ich mal, Jipeeeh, bis wir Autogeräusche vernehmen. Hähh, wer kommt denn da so spät? Ein PKW und ein altes Wohnmobil sind am Einparken. Da schauen wir doch mal raus und sagen Hallo … zu Felix mit dem Wohnmobil, der darin schon länger lebt und Valeska mit ihren zwei Kids Marlow und Maron, die gerade zuhause ihre Zelte abgebrochen haben und nun hier auf einem Art Bauernhof wohnen werden und dafür bei Ernte und Haushalt zur Hand gehen. Wir ratschen eine zeitlang, doch leider ist das Wetter zu schlecht, daß man sich länger zusammen setzt. André bringt ihnen noch frisches Brot von uns zum Probieren, worauf kurz drauf Marlow eine Flasche griechischen Hauswein rüber bringt … des wäre nicht nötig gewesen. Irgendwann tritt Ruhe ein an unserem Strand, wir kriechen in die Höhle … gute Nacht! Und Gott sei Dank kann Ronja den Donner, der die Nacht durchzieht, nicht hören, so schläft wenigstens sie in Ruhe durch.
Montag, 28.11.2016
Bestens ausgeschlafen weckt uns Ronja wieder mit Gebell, Luna hüpft quietschfidel im Womo auf und ab … also raus aus der Höhle. Tatsächlich klart auch der Himmel auf und strahlender Sonnenschein lädt zu einem kleinen Spaziergang ein. Als wir zurückkommen sind auch unsere Nachbarn wach und wir setzen die Gespräche von gestern fort. Gemütlich in der Sonne, in netter Runde.
Mittags ist es dann Zeit des Aufbruchs. Wir verabschieden uns, sind froh so eine nette Begegnung gehabt zu haben und hoffen, es war nicht das letzte Mal, daß wir uns gesehen haben.
Über Koroni, ein netter Ort mit Burg, aber sehr eng mit Wohnmobil, fahren wir bis zum netten Kalamaki Beach, der sehr einsam gelegen ist. Dort herrscht eine Brandung, daß man meint man wäre am Atlantik und die kurze sandig – geröllige Abfahrt ist etwas angsteinflößend … was ist wenn es wieder regnet? Kommen wir da wieder hoch? Für Abenteurer André keine Frage … wir fahren runter! Alles weitere morgen!
Bei 23 Grad spazieren wir los, einen Hügel hoch mit frisch betonierter Straße. Plötzlich kommen uns Leute entgegen, die Luna als erstes entdeckt und natürlich gebührend begrüßt … das mit dem anspringend wird sicher irgendwann besser! Wie sich herausstellt zwei nette Deutsche aus Wiesbaden, Holger und Monika, die ein Häuschen auf diesem Hügel haben. Die anderen paar Häuser auf dem Hügel gehören, wie wir erfahren, ausschließlich Nicht-Griechen: Holländer, Franzosen und Deutsche. Sie erzählen uns interessante Sachen über Immobilienkauf und Hausbau in Griechenland, sowie über die Gegend. Wir gehen zusammen bis zum Knausi zurück, der noch schnell begutachtet wird, dann trennen sich unsere Wege. Wieder eine sehr nette Begegnung … wenn wir mal wieder in der Nähe sind, klingeln wir an! 🙂
Der Wind treibt uns in die Wärme und ich darf ein zweites Mal beim Skip-Bo gewinnen. 🙂 Die Höhle wird bezogen, wir sagen „Kaliníchta“!
Dienstag, 29.11.2016
Pünktlich zum Frühstück regnet es wieder, meine Sorge, den Weg nicht mehr hochzukommen steigt! Als es soweit ist, schlägt mein Herz bis zum Hals … die erste Hürde, eine Rinne mit großen Steinen … gemeistert! Die Zweite Hürde, den matschigen ausgewaschenen Hang … packt der Knausi mit meinem weltbesten Fahrer André, ohne Probleme. Geschafft, wir sind oben! Wer braucht denn schon Allrad … alles überbewertet! 🙂
Dem Tipp von Holger und Monika folgend, fahren wir ein Stück den Berg hinauf und parken kurz vor den zwei Mülltonnen … beim Strommasten rein, kann man zu einer netten Bucht laufen. Das machen wir … ein netter Spaziergang mit schöner Sandstrandbucht.
Unser nächstes Ziel heißt Methoni. Dort erwartet uns eine gewaltige Festungsanlage, die wir von außen bestaunen.
Von innen testen wir eine Taverne (auch ein Tipp) und befinden sie für gut. 🙂
Für heute unser letztes Ziel ist die Landzunge, welche die Navarino-Bucht von einer Lagunenlandschaft trennt. Dort starten wir zu einem kurzen Rundweg, immer Wanderführer beschrieben, durch das Feuchtbiotop. Wir kommen an einen Bretterweg
der ein Stück übers Wasser führt, dann am Ufer wieder endet und der weitere Weg sich als äußert nass und morastig gestaltet.
Zwei große Flamingos drehen eine Flugrunde über den See und landen wieder gemütlich in dem flachen Gewässer.
Zahlreiche Reiher sind zu sehen, Regenpfeifer, Kormorane und viele mehr … Leider ist der Rundweg nicht mehr zu gehen, da er total zugewachsen ist, d.h. wir müssen irgendwann umdrehen … the same way back! Schade! Am Ende der Landzunge beginnt eine weitere Wanderung, welche morgen auf dem Programm steht, deshalb parken wir gleich dort. Noch ein kleiner Spaziergang, welcher gleichzeitig als Dusche zu werten ist, beendet den Tag im Freien. Tee, Rotwein und Bücher geleiten uns durch den Abend, eine kuschelige Höhle beschließt diesen. Gute Nacht!
Mittwoch, 30.11.2016
Wuff, Wuff, Wuff … ja, wir stehen ja schon auf! Regnerisch und kalt starten wir zu unserer Wanderung. Erstmal geht’s 125 m hoch auf den Korifasion, mit den Ruinen der fränkischen Burg Navarino, beschildert mit Paleo Kastro, aus dem 13. Jahrhundert.
Eine wirklich große Anlage, welche aber eigentlich wegen Einsturzgefahr „geschlossen“ ist.
Mit etwas mulmigen Gefühl steigen wir darin herum, und müssen die kleine schwarze „Bergziege“ mächtig zügeln, daß sie nicht vor lauter Entdeckungsdrang in eine alte Zisterne fliegt oder gar über die Mauern den Abhang hinunter. Selbst Ronja ist im Abenteuermodus. Die Sicht von oben ist nicht zu Toppen, vor Allem die Ochsenbauchbucht kann man wunderbar sehen.
Spannend wird’s dann auch beim Abstieg. Erst eine steile Kante zum Abklettern … Hunde bitte Weiterreichen … dann ein regelrechter Klettersteig mit Stahlseil und Eisentritten! Stückchen für Stückchen arbeiten wir uns mit den Hunden voran, für unsere hüftkranke Oma Ronja eine echte Meisterleistung! Plötzlich stehen wir dann vor einem riesigen Höhlentor … Nestors Grotte!
Ein beeindruckendes Loch, welches wir als Regenschutz für trockenes Brotzeiten nutzen.
Frisch gestärkt steigen wir den, ab hier leichter zu gehenden Weg, zur Ochsenbauchbucht hinab.
Erst durch die Dünen,
führt der Weg dann unterhalb des Korifasion an der Gialova-Lagune entlang bis zu unserem Parkplatz zurück.
Ein sehr schöner Rundweg.
Ein wenig weitergefahren finden wir bei Vromoneri einen ordentlichen Parkplatz oberhalb einer netten Bucht, die man über Stufen erreichen kann. Die üblichen Abendrituale führen uns zum Endziel: die Höhle! Gute Nacht!
Donnerstag, 01.12.2016
Wir öffnen das erste Kläppchen unseres imaginären Adventskalenders!
Ein kleiner Spaziergang bei Sonnenschein in unsere und die Nachbarbucht, wird jäh von einem älteren Paar aus Österreich unterbrochen. Sie wollen uns nur warnen, daß letzte Woche am gleichen Platz das Wohnmobil von Freunden aufgebrochen wurde, während diese nur kurz in der Bucht schwimmen waren. O.k., wir laufen sofort zum Knausi zurück und reisen weiter.
Kultur steht auf dem Programm. Über viele Serpentinen durch kleine Dörfchen kurven wir bis „Ancient Messini“ im Landesinneren. Und siehe da, wir sehen in der ferne schneebedeckte Berggipfel!
Es hat tatsächlich zum ersten Dezember Schnee in Griechenland gegeben! Kurz vor der Ausgrabungsstätte begegnen wir den Resten der 9 km langen Wehrmauer die sich um den Berg Ithomi zieht und dürfen mit dem Womo durch das „Arkadische Tor“ fahren.
Dann wird besichtigt … leider ohne Hunde, denn die dürfen nicht mit in die Ausgrabungsstätte. Sehr sehenswerte, noch gut erhaltene „Trümmer“.
Auch das Museum mit den ganzen (gesichtslosen oder nasenlosen oder anderweitig verletzten) Statuen
führen wir uns zu Gemüte. Jetzt aber die Hunde erlösen. Ein Kilometer zurückgefahren, finden wir ein nettes, verstecktes Plätzchen zum Übernachten direkt an der Wehrmauer. Diese erkunden wir dann auch gleich ein kleines Stückchen
und wandern ein wenig durch die Hügel. Zufrieden kehren wir alle vier in unseren kuscheligen Wagen zurück … essen, trinken, spielen, lesen … sind froh über unsere Heizung und die wohlig warme Höhle. Kaliníchta!
Freitag, 02.12.2016
Zweites Kläppchen! 🙂
Wir verlassen das Landesinnere und ziehen wieder zur Küste bis 5 km nach Kalo Nero. Dort finden wir einen Platz am ewig langen Sandstrand
… los geht’s zur Strandwanderung. „Wuff wuff“ heißt in dem Fall „au ja!“ Luna sammelt Stöckchen, Ronja Steine und Buddelerfahrung, wir auch vielerlei Strandgut.
Am Ende gehen wir sogar noch eine Runde schwimmen.
Kaffe und Kuchen in der Sonne, ein wenig Fellpflege beim kleinen „Tibetanski“ Luna … Besuch von österreichischen Rentnern, die hier leben und mit ihren vier Hunden spazieren gehen. Am Abend bestaunen wir den Himmel mit seinen Wolken, dahinter lugt die untergehenden Sonne hervor, zieht Strahlen, zeichnet Gesichter und Gestalten.
Am Abend verlier ich zum (gefühlten) achtzigsten Mal im Skip-Bo gegen meinen Glückspilz! Selig krabbeln wir am Ende in die Höhle und friedlich schnarcht das ganze Wohnmobil. Guad Nocht!
Samstag, 03.12.2016
Drittes Kläppchen!
Strandwanderung, die Zweite!
Essen, Sonne sitzen, Strandwanderung, die Dritte,
Kaffeetrinken, Sonne sitzen, Sonnenuntergang, der Zweite
… Spiel verloren, das Einundachtzigste, Höhle, die Hunderteinste! Nacht, die Hunderteinste!
Sonntag, 04.12.2016
Viertes Kläppchen!
Trotz Regenwetter wecken uns die Hunde mit munteren Spielgeräuschen.
Schlecht Wetter heißt, wir fahren ein Stückchen weiter. Richtung Norden führt uns der Weg erstmal bis Loutra Kounoupelli mit der Ruine eines Heilbades. Von dort wollen wir eine Schotterpiste bis zum Startpunkt unserer geplanten Wanderung fahren, doch eine fast knietiefe (mein Knie) Pfütze steht uns im Weg. Somit heißt es Weg zurück und über ordentliche Strassen einen ordentlichen Umweg nehmen. Die Bucht und der gigantische Pinienwald von Kalogria sind unser Ziel. Der schön gelegene Parkplatz vor dem Sandstrand ist gespickt mit Camping Verbotsschildern und somit ist klar, übernachten werden wir hier nicht. Unserer Wanderung steht jedoch nichts im Wege … denken wir! Schnell stellen wir jedoch fest, daß unser Rundwanderweg ebenfalls zum Teil unter Wasser steht.
Flexibel wie wir sind, laufen wir einfach andere Wege, kreuz und quer und sind begeistert von dem Wald aus riesigen Schirmpinien.
Zwischendrin stehen auch gewaltige Eukalyptusbäume.
Zufrieden kehren wir zum Knausi zurück, rollen weiter gen Norden auf der Suche nach einem Platz für die Nacht. Beim Kap Araxos an der Lagune sehen wir zu unserer Freude eine Vielzahl Flamingos im Wasser stehen.
Dann heißt es wieder „Pisteln“! Zum Ghianiskari-Strand führt nur eine sehr steile, 3 km lange, ausgewaschene Schotterpiste! Los geht’s mit Gepolter … ich mach zwischendrin immer mal lieber die Augen zu! Doch André und Knausi meistern die Aufgabe, wie immer, mit Bravour! Groß ist allerdings die Enttäuschung, weil direkt vor dem „Strandeingang“ eine gewaltige Pfütze alles versperrt. Überhaupt ist hier unten alles sehr mit Wasser getränkt. André macht sich zu Fuß auf einen kleinen Erkundungsrundgang, während ich recherchiere, was wir als nächstes Ziel wählen. Als André wiederkommt berichtet er, daß soweit er sehen konnte der Strand schön ist, außer daß dort ein uraltes Pick-Up-Wrack herumliegt. Wir machen uns auf den steilen Rückweg. Plötzlich ruft André „Das gibt’s doch nicht. Das Wrack fährt hinter uns!“ An einer passenden Stelle lassen wir „das Pick-Up-Wrack“ überholen … zwei Griechen winken uns fröhlich zu und wundern sich wohl, wie wir hier runter und rauf kommen. So wie wir uns wundern, daß „das Wrack“ fährt!
Zurück auf „normaler“ Fahrbahn rollen wir zur rechten Seite der Araxos-Lagune, finden einen Platz am Strand bei ehemaligen Militärgebäuden, die zu Ferienhäuschen umgebaut wurden, aber alle verlassen und ein wenig heruntergekommen sind.
Noch nicht lange da, kommt ein Passat gefahren, zwei Männer sprechen uns an, ob wir hier schlafen wollen und versichern uns, daß das gar kein Problem ist. Was erstmals ein wenig mulmiges Gefühl bei uns auslöst. Doch wir haben einen ruhigen Abend, ebenso eine ruhige Nacht in unserer Höhle. Gute Nacht!
Montag, 05.12.2016
Fünftes Kläppchen!
Der Morgen grüßt außer mit Hundegebell auch mit Sonne und Sturm.
Der Sturm läßt unsere Strandwanderung auch sehr kurz ausfallen
und wir marschieren ein wenig ins Landesinnere, um dann einer Schotterpiste auf einen kleinen Berg zu folgen.
Ganz nach oben kommen wir mit „Omi“ Ronja heute nicht, doch es reicht für einen schönen Ausblick auf das Kap Araxos und die Lagune.
Wieder am Knausi setzen wir uns in die Sonne, es gibt Brotzeit … und dann Kaffee und Kekse … und dann Abendessen … und dann Gummibärchen … und dann Schokolade … und dann Wein … und dann fallen wir mit kugelrunden Bäuchen in die Höhle! Naaaaacht!
Dienstag, 06.12.2016
Sechstes Kläppchen! Nikoooolaus!!
Der Tag der Abreise ist gekommen. Heute um 19 Uhr geht unsere Fähre von Patras nach Ancona. Das Wetter verbreitet auch Abschiedsstimmung … es „weint“ vom Himmel. André läuft noch ein wenig mit den Hunden, ich mach den Knausi abfahrtbereit. Dann geht’s los, gemütlich gondeln wir nach Patras, sind Mittags am Fährhafen und begeben uns zum Check-In Schalter von Minoan-Lines. Ich zeig der Dame am Schalter unser E-Ticket auf dem Handy, sie tippt die Daten in ihren Computer und erzählt währenddessen auf Englisch, daß bis Freitag keine Fähren fahren, weil schon seit Freitag gestreikt wird. Die nächste Fähre geht Donnerstag Mitternacht. Dann reicht sie mir unsere Tickets! Aha, wie jetzt? Heute keine Fähre? Heute keine Fähre!!
Wir erfahren, daß unsere Tickets ein Jahr gültig sind oder wir auch das Geld zurückbekommen, wenn wir wollen. Wir können auch für Donnerstag Mitternacht buchen oder auch für Freitag morgens … es gibt aber nicht mehr viele Kabinen für mit Hund! Oh Mann! Es drückt uns erstmal hinten runter, wir müssen uns setzten! Was machen wir jetzt? Eigentlich haben wir keinen Bock den ganzen Weg über Albanien / Montenegro / Kroatien … mit den vielen Landstrassen zurück zu eiern! Aber mit der Fähre kommen wir auch erst spät nach Hause! Und was ist, wenn weiter gestreikt wird? Fragen über Fragen! Ich frag die Dame am Schalter noch mal, wie sicher denn Donnerstag Mitternacht ist, worauf sie meint, es ist nichts sicher, auch das Wetter nicht, aber sie glaubt nicht, daß der Streik weitergeht. Aber nur ihre Meinung. Mutig beschließen wir, auf Donnerstag umzubuchen und beten, daß der Streik nicht verlängert wird, sonst haben wir echt die A-Karte!
Ein wenig geknickt verlassen wir Patras in die andere Richtung, steuern den 50 km entfernten Strand von Temeni an. Dort beruhigen wir uns erstmal mit essen und erkunden dann den Ort mit den vielen Orangenbäumen und in jedem Garten mindestens ein Hund. Was Ronja total zum Kotzen findet, ständig diese Pöbelei von rechts und links! … und will zurück in den Knausi!
So schlecht, wie dieser Tag begonnen hat, endet er doch gut: ich gewinne endlich mal beim Skip-Bo und kann zufrieden in die Höhle krabbeln. Gute Nacht!
Mittwoch, 07.12.2016
Siebtes Kläppchen!
Ein weiterer Tag in Griechenland wurde uns geschenkt. Wir wollen ihn nutzen!
Bei Diakofto zieht sich die Vouraikos-Schlucht ebenso, wie der gleichnamige Fluß
und eine Zahnradbahn ins Landesinnere. Über 22 km fährt die Bahn bis nach Kalvryta auf 727 m. Genau auf dieser Strecke verläuft auch der europäische Fernwanderweg E4. Da die Wanderung im Wanderführer mit sieben Stunden angegeben ist, können wir natürlich nur ein Teilstück bestreiten. Frohgemutes ziehen wir los, entlang der Gleise … denken wir! Doch entlang ist falsch ausgedrückt … der Weg verläuft direkt AUF den Gleisen!
Wäre wohl nicht so schlimm, wenn wir nicht kurz zuvor noch die Zahnradbahn fahren gesehen hätten. Wir wandern mit klopfenden Herzen dahin, durch gefühlt ewig lange Tunnel,
über schmale Eisenbahnbrücken, begleitet von Info-Tafeln und der beständigen Angst, daß der Zug kommt. Irgendwann beschließen wir Pause zu machen und dann auch umzukehren, da dieser Weg uns ein wenig zu abenteuerlich erscheint. Zum Glück kommt der Zug gerade, als wir in gebührlichem Abstand Brotzeit machen.
Somit sind wir auf dem Rückweg relativ sicher, daß so schnell keine Gefahr mehr droht! Im Rother Wanderführer lesen wir dann tatsächlich, daß wenn der Zug im Tunnel kommt, man den Rucksack abnehmen und sich an die Wand pressen soll … und das mit zwei Hunden, PRIMA!!!
Unversehrt kehren wir zum Knausi zurück und kochen erstmal ein leckeres Belohnungsmahl. Dann genießen wir die einsame Ruhe an unserem verlassenen Bahnhof … lediglich ab und zu kommt die Bahn vorbei und ein Schäfer mit seinen Hunden stattet uns einen Besuch ab.
Erholung lautet das Stichwort des restlichen Tages. Höhle und Kaliníchta!
Donnerstag, 08.12.2016
Achtes Kläppchen!
Der Morgen ist von einer leichten Unruhe geprägt … fährt die Fähre oder nicht???
Mit einer Wanderung über die umliegenden Berge lenken wir uns ab, genießen nochmal die wunderbare Natur.
Gegen späten Nachmittag treten wir die Rückreise nach Patras zum Fährhafen an.
Um 18 Uhr stehen wir erneut vor dem Ticketschalter … und … es wird weiter gestreikt!!! Oh Nein!!! Das für uns Schlimmste, ist eingetreten! Wir müssen die ganze Strecke mit dem Knaus zurückfahren … über zweitausendeinhundert Kilometer und das bis Sonntag!
Erstmal tauschen wir unsere Tickets am Schalter gegen Geld zurück. Wegen der Buchungsgebühr, die wir bei Goferry bezahlt haben, telefonieren wir und regeln das mit der netten Angestellten Thea. Sie versichert uns, alles zu erledigen, das Geld bekommen wir überwiesen.
Uns graut den kompletten Weg über die vielen schlecht beschaffenen Landstraßen zurückholpern zu müssen. Eine österreichische Familie, ebenfalls vom Streik betroffen, gibt uns den Tipp über Mazedonien und Serbien zu reisen, da dies viel besser zu Fahren wäre. Autobahngebühren könnte man auch problemlos mit Kreditkarte begleichen. Der Beschluß steht: so machen wir es!
Die buckligen Landstraßen Albaniens und Montenegros kennen wir bereits, also auf zu neuen Ufern!
Gegen 19 Uhr rollen wir los Richtung Heimat! Über die gewaltige, gebührenpflichtige Brücke verlassen wir die Peloponnes und reiten Kilometer um Kilometer mit unserem Knausi übers Festland. Ca. 60 km vor Thessaloniki finden wir etwas abseits der Autobahn einen ruhigen Parkplatz an einem Fluß und krabbeln erschöpft um 0.30 Uhr in unsere Höhle. Na gute Nacht!
Freitag, 09.12.2016
Neuntes Kläppchen!
Früh beginnen wir unseren Tag, rollen die letzten Kilometer in Griechenland, um dann die Grenze nach Mazedonien zu passieren. Dies funktioniert reibungslos. Dieses bergige, für uns sehr schön anmutende Land, passieren wir sehr zügig. Dann liegt die serbische Grenze vor uns. Die Grenzer sind fest überzeugt, daß wir in Albanien Waffen gekauft haben!!! Häaää? Naja, sie suchen und suchen finden aber nix!! Wie auch! Ein wenig enttäuscht, lassen sie uns weiterziehen. Wir machen Kilometer, es läuft und wir sind guter Dinge. Nach einer Autobahnzahlstelle steht am Rand eine große Polizeiansammlung … und wir werden raus gewunken. Was ist denn nun schon wieder??? Einer der Polizisten läßt uns das Fenster runterkurbeln und fragt aufgrund unseres kleinen Maskottchens (Teddybär mit Polizeilederjacke), welches an der Scheibe sitzt, ob wir von der Polizei sind!? Wir verneinen. Er meint dann auf recht gutem Deutsch, daß er Eichstätt schon kennt … er war mal dort bei der Bepo! Aha! Er freut sich sichtlich sein Deutsch und seine Kenntnisse mit uns austauschen zu können. Leider ist unsere Zeit momentan etwas begrenzt und wir sind froh nach einem kleinen Pläuschchen endlich weiterfahren zu können.
Der Rest von Serbien rauscht problemlos an uns vorbei. Um 19.15 Uhr reisen wir bereits nach Kroatien ein … es liegen nur noch 900 km vor uns! Einige Kilometer legen wir noch zurück, bis wir abseits der Autobahn vor Zagreb ein ruhiges Plätzchen bei einer Kapelle finden und in unsere Höhle schlüpfen können. Laku noć!
Samstag, 10.12.2016
Zehntes Kläppchen!
Die letzte Strecke liegt vor uns. Es läuft wie geschmiert und wir nehmen uns sogar noch die Zeit in Slowenien einen Stopp für einen Spaziergang einzulegen.
Im Triglav Nationalpark finden wir einen netten Weg entlang eines kleinen Canyons.
Danach werden endgültig die letzten Kilometer geschrubbt, bis wir wohlerhalten zu Hause eintreffen.
Jetzt heißt es erstmal einheizen (4 Grad im Wohnzimmer) und diese tolle Reise mit all‘ ihren Eindrücken und Erlebnissen verdauen!
Gute Nacht!!
Welch toller Reisebericht.
Freuen uns schon auf zukünftige Berichte
Peter und Karin
Tolle Seite mit faszinierenden Reiseberichten und traumhaft schönen Fotos. Großes Kompliment!