2015/2016 Portugal/Südspanien

Reisetagebuch: 4. Dezember – 10. Januar 2016

1. Tag:
Wir starten unsere lang ersehnte Reise Freitag Nachmittag Richtung Freiburg im Breisgau und stehen gefühlte Ewigkeiten im Stau. Mit ca. 2 Stunden Zeitverzögerung erreichen wir unseren ausgewählten Übernachtungsplatz an einem Reiterhof /Tennisclub mit See bei Freiburg.

2. Tag:
Gut gefrühstückt starten wir die Weiterreise, die wir gleich wieder unterbrechen müssen, da der „Knausi“ dauernd meckert, daß die Schiebetüre offen ist (was definitiv nicht der Fall ist). Also erstmal zum nächsten Baumarkt (Obi), passendes Werkzeug gekauft (André freut sich), Türschloß strammer gestellt, und dann gehts los: Mulhouse-Besançon-Digoin-Guéret-Bellac .. immer angeleitet vom Womoführer und fast mautfrei.
Kurz vor Bellac fahren wir einen großen Parkplatz neben der Nationalstrasse an, um dort unsere müden Knochen zur Ruhe zu Begeben. Doch, kaum geparkt, belästigt uns schon ein ziemlich angetrunkener polnischer Lastwagenfahrer und macht uns unermüdlich eindeutige Angebote.
Wohlfühlen unmöglich, also weiterfahren. 🙁
100 km weiter bei Belin-Béliet kommen wir an einer uralten Kirche mit großer Wiese endlich zum Stehen und ruhig Schlafen.

3. Tag:
Der Nikolaus war im Schuh. 🙂
Nach Frühstück und ausgiebiger Morgentoilette füllen wir unseren Wassertank Dank Friedhofswasserhahn wieder vollständig auf und weitergehts….Bordeaux-Biarritz-Hendaye (Hallo Spanien 20 Grad, wolkenlos, welch Freude)- Vitoria/Gasteiz-Miranda de Ebro…dahinter kurze  Besichtigung des Monumento al Pastor, sehr schön …-Burgos-Valladolid-Zamora… durch dichten Nebel erreichen wir unser heutiges Endziel: Bragança in Portugal. Der gewählte Stellplatz am Stadtrand unter einer Burg ist gut ausgestattet mit Ver-und Entsorgung, kleiner Park mit Piknikbänkchen und vor Allem auch schön ruhig. 🙂

4. Tag
Nach den üblichen Morgenritualen besichtigen wir kurz die Burg, welche schon gewaltige Ausmaße hat.
Dann machen wir uns auf die Weiterreise. Es geht über eine kleine sich extrem kurvig durch die Berge schlängelnde Bergstrasse, immer entlang dem „Parque Natural de Montezinho“. Kurze Rast legen wir beim „Pedra Buildeira“heißt Wackelstein ein. Es handelt sich um einen Koloss von Stein, der in der Mitte auseinander gebrochen ist. Wir reisen durch kleine Dörfchen, die gerade damit beschäftigt sind ihre Marktplätzchen mit überdimensionierten Krippenfiguren zu schmücken.. riesige Kamele, Schafe, heilige Könige…sehr eindrucksvoll! Über Chaves vorbei an dem rießigen Stausee „Baraggem do Rabagão“ erreichen wir unser nächstes Ziel: Barcelos.  Dort erhoffen wir uns einen großen Markt vorzufinden, doch leider stehen dort heute nur drei Buden mit vielen bunten Hähnen in allen Größen, die Symbolfigur Portugals. Über die Schönheit dieser Figuren kann man wohl streiten. 🙂 Kurz schlendern wir noch durch die kleine Fußgängerzone und bewundern die aufwendige Weihnachtsbeleuchtung an allen Kirchen, Häusern, Mauern, Bäumen… einfach überall… sehr schön!
Die letzte Etappe führt uns nun endlich an den Atlantik. Ein schöner Parkplatz direkt am Meer (Praia Rio do Moinhos) wird unser heutiges Nachtlager. Einziger Wermuthstropfen: es regnet. Doch wir lassen uns den Abend nicht vermiesen, kochen uns lecker Kartoffeln mit Heringsfilet und geniessen den Weißwein in unserem kuscheligen „Knausi“. 🙂

Tag 5:
Der erste Blick aus dem Fenster. Das kann nicht sein, wir müssen irgendwo falsch abgebogen sein! Das sieht definitiv aus wie Schottland… grau, regnerisch, windig!!! Um 9 Uhr ändert es sich, Gott sei Dank, und langsam arbeitet sich die Sonne durch die Wolkendecke und aus a(r)schgrau wird azurblau. 🙂 Auf zum Strand… wir genießen die Sonne, den Sand, die rießigen Wellen des Atlantik und Ronja mutiert zum Welpen, kugelt sich im Sand, dreht Kreise… Lebensfreude pur. 🙂
Dann gehts auf nach Porto. Neben einem offiziellen Bezahlparkplatz in der Innenstadt, parken wir, eingewiesen von ein paar portugisischen Rentnern, am Rand einer Nebenstrasse. Kurze Tour durch die Altstadt mit Sehenswürdigkeiten wie die Kathetrale Sé und der Bahnhof von S. Bento mit tollen Fliesenbildern in der Halle. Oma Ronja ist ziemlich schnell am Ende und wir sind nicht traurig, daß die Stadttour beendet ist…
Nächstes Nachtziel soll ein einsamer Platz an einem wunderschönen Sandstrand sein… Koordinaten aus dem Womoführer eingegeben und los…
hubbelige „Teerstrassen“ mit knietiefen Schlaglöchern, daß man Angst haben muß, daß alle Schränke im Wohnmobil herunterkrachen. Laut Navi am Ziel angekommen ist dort außer dichter Wald nix. 🙁 Wir suchen und suchen. Probieren auch noch eine 3 km  unbefestigte Piste mit Matsch und rießigen Pfützen aus (wohlgemerkt bereits im stockdunkeln) alles knarzt und knirscht, um dann 900 m vor dem Ziel festzustellen, daß ein Weiterkommen aufgrund tiefen Sandes unmöglich ist. :-(( Umdrehen, alles zurück auf los..
Letztendlich landen wir auf einem großen Parkplatz in Quiaios direkt hinter einer Düne, kochen, Essen und fallen erschöpft in unsere Knausikuschelhöhle.

Tag 6:
Der Tag beginnt mit dem festen Entschluß: heute wird ausgeruht!
Als erstes genießen wir den unendlichen Sandstrand, der uns ganz alleine gehört. Ronja buddelt und springt herum so gut es 12jährige Hunde halt können. 🙂
Lediglich 70 km wollen wir heute zurücklegen. Bei Intermarché wird Rotwein und Hackfleisch gekauft, an der Tanke Sprit und Wasser gebunkert und dann direkt an einem Fluss hinter den Dünen von Praia de Vieira, mit Blick auf meterhohe Wellen, geparkt, gesonnt bei 20 Grad, gechillt bei Rotwein und Bolognese. Kurzer interessanter Ratsch mit zwei Rentnern aus Iserlohn und Bremen die gerade mal wieder 5 Monate unterwegs sind. Abends gemütlich lesen und dem zufriedenen Schnarchen unseres Hundes lauschen… Gute Nacht!

Tag 7:
Der Beschluß steht: heute nochmal Chillen!!!
12 km gefahren und wir stehen auf einem wunderschönen Parkplatz (Pinheiro Bravo“) direkt auf einem Dünenkamm. Nette Holzstege die zum und entlang des Strandes führen, mit kleinen eingelassenen Holzbänkchen zum Entspannen…. Rotwein, Sonne, lecker Essen…gigantischer Sternenhimmel und nur wir allein. 🙂

Tag 8:
Nach all dem Lotterleben beschließen wir heute mal wieder ein wenig auf Kultur zu machen. 😉
Unser erstes Ziel liegt im Landesinneren bei São Mamede: die Grutas da Moeda. Eine Schauhöhle von 350 m länge und 45 m Tiefe. Wir erhalten eine Exklusivführung als einzige Gäste. Die Höhle besticht durch sehr schöne weiße Versinterungen, aber ich habe noch nie eine Höhle erlebt die dermaßen überdimensioniert ausgeleuchtet ist wie diese. Was auch der Führer von sich aus bemerkt und es scheint ihm auch ein wenig peinlich zu sein, da die Wände aufgrund der Spots mächtig Moos ansetzen!
Das nächste Ziel liegt 3 km hinter Carregueiros: der Pegões-Aquädukt.
Sehr beeindruckend da zweistöckig  und man kann (Voraussetzung Schwindelfreiheit) oben entlanglaufen.
Im Vorbeifahren bewundern wir noch die mittelalterliche Stadt Óbidos umrahmt von einer 12 m hohen Zinnenmauer.
Das Endziel liegt heute, man glaubt es kaum, am Meer (das mögen wir am Liebsten). Am Strand von Baleal, wo wir anlegen, herrscht allerdings reger Trubel… lauter junge Leute mit Rasterlocken frönen ihrem Hobby Wellenreiten und irgendwie haben sich auch etwa 10 Wohnmobile auf dem Parkplatz eingefunden. Ein rießiger, als Womo ausgebauter Reisebus aus Norwegen beschallt den Parkplatz mit seinem Stromgenerator. Das ist uns dann doch zu heftig. Nach unserem Verdauungsspaziergang beschließen wir umzusetzen auf die kleine Halbinsel: ein netter, ruhiger Parkplatz oberhalb der Klippen.
Nacht!

Tag 9:
Nach einem Blick auf die Wetter-App, beschließen wir heute Lissabon einen Besuch abzustatten, da die nächsten zwei Tage Regen angesagt ist.
100 km sind zurückzulegen. Wir testen das erste Mal Autobahn und müssen für 50 km 8,45 € berappen, schon stolz!!
In Belém (portugiesisch für Bethlehem) finden wir direkt vor der Polizeistation am Rio Tejo einen guten Parkplatz…mal wieder eingewiesen von einem selbsternannten Parkwächter, der sein Taschengeld aufbessert. Wir bestaunen den „Torre de Belém“, ein prachtvoller Turm manuelinischen Stils im Wasser und das Denkmal der Entdeckungen „Padrão dos Descobrimentos“.
Weiter gehts mit einem roten Cabrio-Doppeldeckerbus, welcher uns durch die Stadt schaukelt, und dabei erhalten wir deutsche Erklärungen aller Sehenswürdigkeiten via Kopfhörer sowie portugiesische Fado-Musik. 🙂
Am Ufer des Tejo parkt  gerade die „Queen Mary 2“, ein gewaltiger Luxusdampfer. Wo der Trubel am Größten ist steigen wir aus und schlendern ein wenig durch die Gassen und die Fußgängerzone. Überall stehen Händler herum und halten einem Stäbe unter die Nase mit dem Spruch „Selvie!?“ Scheint dieses Jahr der Renner zu sein. Noch besser wirds aber als wir in einem kleinen Restaurant in der Fußgängerzone essen… kommt einer um die Tische herumgeschlichen und bietet seine Ware an: „Haschisch, Haschisch“ echt crazy!! Alle Gäste an den Tischen schauen reichlich verstört, schauen sich an und schütteln fassungslos die Köpfe. 🙂
Beeindruckend ist, wieviele Tuktuks in dieser Stadt unterwegs sind, in allen Größen, Farben und Formen, ebenso die alten Strassenbahnen, die sehr zum Flair der Stadt beitragen.
Wartend auf den Bus quatschen wir noch mit einem Tuktukfahrer, der uns sehr hilfsbereit über die Buslinien aufklärt und uns noch ein paar kulinarische Tips zukommen lässt. 🙂
Zurück am Knausi tippen wir die Koordinaten von unserem auserkorenen nächsten Ziel ins Navi und los gehts.
140 km müssen wir zurücklegen, dabei heißt es auch den Tejo zu überqueren. Wir nehmen den Weg über die Ponte Vasco da Gama, voll gigantisch zieht sie sich ca. 12 km über den Fluss. Unterwegs kaufen wir noch frische Tomaten und Manderinen an einer kleinen Gärtnerei.
Bei den letzten 4 km bis zum Meer über eine krasse Waschbrettpiste ist uns klar, morgen früh gibts Rührei!!!
Unser Platz Praia da Aberta Nova liegt mal wieder direkt am Meer im Nichts, allerdings steht auch schon ein Aschaffenburger und ein Spanier hier. Nicht schlimm, es ist ruhig und wir fühlen uns wohl. Bissi Essen, bissi Trinken, bissi Schreiben, bissi Lesen (Kein Netz für Internet), bissi Schlafen…

Tag 10:
Leider war die Nacht ein wenig unruhig, da die Portugiesen auf Jagd waren und unseren Parkplatz als Startpunkt für ihre „Meucheltouren“ nutzten. Mein Mann und Beschützer hat sein Möglichstes getan um alles Übel von uns fernzuhalten… er hat lauthals geschnarcht!!!
Trotzdem geniessen wir nach dem Frühstück eine ausgiebige Wanderung am menschenleeren unendlich weiten Sandstrand bei 20 Grad. 🙂
Aufgrund eines Tips von zwei Rentner machen wir uns auf in den kleinen Küstenort Porto Covo unterhalb von Sines. Der Weg führt uns immer entlang an vielen Orangen-und Mandarinenbäumen, die sich unter der Last der reifen Früchte förmlich biegen. Auch beeindruckend große Korkeichen säumen die Wege. Im Ort angekommen staunen wir nicht schlecht ob der Massen von Wohnmobilen die sich hier tummeln. Mitten in dem kleinen Dörfchen ist ein rießiger Parkplatz überfüllt mit Womo’s, die Hälfte Deutsche. Alles kostenlos mit Ver- und Entsorgung, welche wir auch nutzen, aber zum Verweilen entspricht dies nicht unserem Geschmack. Wir bummeln noch durch die kleine schnuckelige Fußgängerzone, in der alle draußen in Cafes und Restaurants sitzen, nutzen noch einen kleinen Supermarket für Frühstückseinkäufe und fahren unseren ausgeguckten Übernachtungsplatz an. Ca. 5 km vor dem Ort führt eine Schotter-Sandpiste in eine Sackgasse mit lauschigen Plätzchen einsam über den Klippen. Eins gewählt, eingeparkt, die Aussicht genossen….

Tag 11:
Morgens ist gefühlter Weltuntergang….es schüttet und weht…äußerst unangenehm. Wir dehnen einfach das Frühstück etwas in die Länge. Ab Mittags ist es trocken und wir brechen zu einer Wanderung oberhalb der Klippen Richtung Porto Covo auf. Wilde Felsformationen mit dazwischen eingeschlossenen Sandstränden lassen es nicht langweilig werden.
Am Knausi zurück, heute mal die klassische Rollenverteilung: André lässt im fantastischen Wind Drachen steigen, ich schwinge in der Küche den Kochlöffel und bereite ein leckeres Mahl zu… wir haben beide Spaß!
Den Rest des trüben Tages verbringen wir gemütlich mit Tee, Schokolade, Mandarinen, Nüssen und Lektüre.

Tag 12:
Das absolute Gegenteil zu gestern: gleissender Sonnenschein. Strahlend brechen wir zu einer Wanderung in die entgegengesetzte Richtung wie gestern auf und entdecken einen wunderschönen Sandstrand. André entledigt sich, bei 27 Grad, seines T-Shirts und Ronja genießt ein Bad im wilden Atlantik. Ewig könnten wir verweilen und dem Treiben der Wellen zuschauen, doch irgendwann treibt uns der Hunger zurück.
Die Stühle werden ausgepackt und wir aalen uns vor dem Knausi in der Sonne.
Nur ab und an wird die Ruhe von einem fast zahnlosen Angler unterbrochen, der uns stolz, breit grinsend, seinen Fang präsentiert. Abgeben will er aber keinen. 😉
Abends noch einen kleines Pläuschchen, Dank Flatrate, mit meinem „alten Muatal“ (hat sie gesagt) und gemütlicher Ausklang eines ungewöhnlichen 15. Dezembers.

Tag 13:  16.12.2015 (Datum auf Wunsch vom Georg)
Genüßliches morgendliches Duschen im Knausi lässt uns frisch in den Tag starten. In Porto Covo werden alle alten Sachen entsorgt und frisches Wasser sowie Lebensmittel gebunkert.
Ca. 15 km weiter zweigt vom winzigen Örtchen Ribeira da Azenha eine Schotter/Sandpiste ab und endet nach etwa 2 km direkt an einem „Parkplatz“ vor dem Sandstrand. Doch auch andere haben sich dieses schöne Plätzchen schon ausgesucht. Ein alter Polizeikastenwagen aus Berlin, ein altes Feuerwehrauto aus Köln und noch so ein normaler Fiat wie wir, ebenfalls aus Köln. Alles samt und sonders junge Wellenreiter mit ihren Boards, wahrscheinlich auf Elternzeit, da sie alle ihre Babies dabeihaben. Scheint hier ein Surfer-Geheimtip zu sein. Wir plauschen kurz und stellen uns in die erste Reihe. 🙂
Es folgt die obligatorische Erkundungsstrandwanderung.
Zurück werfen wir uns tatsächlich in Strandbekleidung (Bikini und Badehose) und lassen uns die Sonne auf den Bauch bruzzeln.
„Berliner Polizei“ ist abgereist, dafür parkt ein langgrauhaariger braungebrannter Spanier mit seinem PKW auf dem Platz. Mal sitzt er in seinem Auto, dann läuft er Steine werfend am Strand herum, sitz am Strand und beobachtet die Wellen.
Interessant wird es, als am späten Nachmittag ein gelber VW T3 aus Holland auf den Parkplatz rollt. Ein junges Pärchen, in weiten Hippiehosen und Rastalocken sowie ein großer Hund, Marke Strasse, steigen aus. Diese erblickt, erwacht der Spanier zu neuem Leben und spurtet sogleich mit dem jungen Holländer die Düne hinauf…hääää???  Der Hund irgendwo…
Getrennt voneinander verlassen sie mit zufriedenen Gesichtern die Düne. Die Bullifahrer machen es sich vor ihrem Gefährt gemütlich, der Spanier zieht mit seinem Auto von dannen…..ahaaa! Böse wer Schlechtes denkt!
Geschafft von den heutigen Erlebnissen 😉 lehnen wir uns in unseren Stühlen  mit Blick in den Sonnenuntergang zurück…..

Tag  14:  17.12 2015
Der Planet strahlt, wir auch. Fertig für den Strandspaziergang, sagen wir noch „schnell“ den kölner Nachbarn „Guten Morgen“. Nach ca. 1 Stunde ratschen über Dachgepäckträger, wo kommt ihr her, wo geht ihr hin, …. usw.,
voll nett und interressant, laufen wir mal wieder unserer Lieblingslocation entlang. 🙂 Anschließend wird gekocht und mit Ouzo bei Meeresblick verdaut…. der Tag zufrieden beendet. 🙂

Tag 15:  18.12.2015
Der Tag des Abschiedsnehmen von unserem Lieblingsplatz ist gekommen. Schweren Herzens beschließen wir ein wenig weiterzuziehen. Noch ein kurzer letzter Gang zum Wasser, Ronja tunkt nochmal ein in ihr Lieblingsnass, ein Abschiedsgang zu den netten Nachbarn, noch ein paar Tips für schöne Ziele ausgetauscht und los geht’s. In Vila Nova de Milfontes besuchen wir einen der vielen Supermärkte um unsere Reserven zu füllen. Im Örtchen Almogarve bekommt der Wassertank Futter. Der im Womoführer angegebene Übernachtungsplatz behagt uns nicht so besonders, weil zu überdimensioniert. Der Nächste, am Cabo Sardão ist ebenfalls nicht zu gebrauchen, da dort gerade alles komplett umgestaltet wird… eine rießige Baustelle! An der Praia de Carvalhal gibt es eine sehr schöne Bucht, aber vom Parkplatz ist das Wasser nicht zu sehen… abgelehnt! 🙂 Im Fischerdörfchen Azenhado Mar gibt es keinen geeigneten Platz da alles viel zu steil ist. Langsam kommt Unmut auf, das kann doch nicht wahr sein. Nützt alles nix, auf zum nächsten Ziel: hinter Rogil zur Praia do Vale dos Homens. Dort finden wir einen annehmbaren Platz  oberhalb einer wunderschönen Bucht, welche über einen langen Holztreppenweg zu erreichen ist. André zieht auch sofort los um einen traumhaften Sonnenuntergang zu fotografieren.

Tag 16:  19.12.2015
Bei strahlendem Sonnenschein, aber heftigem Wind ist eine Jacke angebracht, um die tolle Bucht zu erkunden. Auf einem großen Felsen entdecken wir ein brütendes Storchenpaar, daneben tummeln sich einige Trottellummen, welche immer an Pinguine erinnern. Ronja geht ihrer Lieblingsbeschäftigung des Buddelns und Wasserplantschens  nach und wir genießen die reine Luft und die Energie der gigantischen Wellen.
Unser nächstes Ziel ist der Ort Aljezur (Tip der Kölner). Der Ort besteht aus zwei Hälften. Der historische Teil besteht aus vielen Kopfsteingassen mit kleinen blau-weißen Häußchen schräg an den Hang gebaut. Darüber wacht auf dem Hügel die Ruine des Castelos. Gleich zu Beginn entdecken wir, zu unserer Freude, eine kleine Markthalle in der frischer Fisch und Gemüse verkauft wird …und das nur jeden Zweiten Samstag, was für ein Glück! Zwei leckere Fische, deren Namen ich mir trotz mehrmaligen Nachfragens nicht merken kann, gehen in unseren Besitz über, sowie ein Beutel Zwiebeln.
Kurz schlendern wir noch durch die Gassen, trinken einen Espresso, André gönnt sich ein leckeres Gebäck in einem Café, um dann wieder weiterzuziehen. Wir fahren die Praia Amoreira an, um dort Hundeverbotsschilder anzutreffen.
nix für uns. Über eine extreme Schotterholperpiste steuern wir die Praia de Vale Figueras an um nicht schlecht zu staunen, daß am Ende der staubigen 4 km langen Piste die letzten Meter plötzlich bestens asphaltiert sind, mit zahlreichen, neu angelegten, Parkplätzen oberhalb eines weiteren Traumstrandes. EU macht’s möglich! Der Knausi wird plaziert und endlich kann der erstandene Fisch in die Pfanne wandern…lecker!!!!! Dann noch Brotbacken für morgen Früh, eine ruhige Nacht wartet auf uns.

Tag 17:  20.12.2015
Leider hat die Nacht mit Blitz und Donner aufgewartet und der Morgen begrüßt uns auch noch etwas feucht. Wie immer in solchen Situationen dehnen wir spontan das Frühstück aus, um dann im Trockenen den Strand zu erkunden. Dies ist leider in beide Richtungen nicht sehr weit möglich, da gerade Flut ist. Für das morgendliche Bad von Ronja genügt es, und wir können frohgemuts von dannen ziehen.
Die Praia do Bordeira bei der Riesendüne von Carrapateira erwartet uns. Auf dem Parkplatz direkt an der Lagune ist es uns etwas zu voll… darunter auch sehr viele deutsche Wohnmobile. Vorerst erkunden wir die Steilküste, an der sich de Wellen in beeindruckender Weise etliche Meter hoch mit enormer Lautstärke brechen. Immer wieder führen schöne Holzstege an den Rand der Steilküste, André bekommt den Finger nicht vom Auslöser. 🙂
Für die Nacht beziehen wir einen schönen Platz oberhalb der wunderschönen rießigen Sandbucht.

Tag 18:  21.12.2015
Strahlend blauer Himmel begrüßt uns. Nach dem Frühstück packen wir unseren Rucksack mit Handtuch, Badehose, Knabbereien und Bier. Der Weg führt uns den Holzsteg über die Düne hinab direkt zum Ausläufer des Lagunensees, welchen wir überqueren müssen, um zum Strand zu kommen.
Direkt am Ende angekommen stürzt sich Ronja auch gleich ins kühle Nass, doch wir müssen feststellen, uuups, das ist aber tiefer als gestern. Wir klettern zu einer optisch flacheren Stelle, entledigen uns unserer Schuhe und in dem Moment als wir queren wollen, drückt es ein große Welle herein. Nur ein gewagter Sprung zurück auf die Felsen bewahrt uns vor direkter Überflutung.
Danach beeilen wir uns, die Lücke zu nutzen und waten knietief durch den Lagunenarm.
Mit Bikini und Badehose  lassen wir es uns am Strand gefallen und wagen uns sogar bis zum Bauch in den wilden Atlantik. So lassen wir den ganzen Tag die Seele baumeln, freuen uns des Lebens.
Auf dem Rückweg zum Knausi haben wir eine nette Begegnung mit einem aus Indien imigrierten Portugiesen. Wir quatschen auf Englisch über unsere Lebensgeschichten und -philosophien, freuen uns diesen netten Menschen getroffen zu haben. 🙂
Im Womo gibt es ganz Deutsch: Bratkartoffeln, Sauerkraut und Bratwürstl. 🙂
Natürlich unterstützen wir auch die Portugiesen und trinken aus dem 5 l Kanister „Pedras Negras“ („Tetras Pack“ :-)) schwarze Steine) ein wundervoller Rotwein der nach reifen Himbeeren schmeckt. 🙂

Tag 19:  22.12.2015
Weiter geht’s ‚gen Süden. In Vila do Bispo finden wir im Ortskern einen öffentlichen Waschplatz, tatsächlich etwa 10 große Waschbecken mit Waschbrettschrägung. Ein Einheimischer putzt dort gerade seine Schuhe.
Nach Rücksprache mit ein paar ausgestiegenen Hippies aus Deutschland, ob der Genießbarkeit des Wassers, tanken wir dort auch unseren Wassertank voll. Zudem bekommen wir noch ein paar Tips, wo man ungestört an der Küste übernachten kann. Bei Intermarché füllen wir unsere Lebensmittelvorräte auf, dann steuern wir unser nächstes Ziel an: Sagres. Kurz davor biegen wir Richtung Westen ab, um am südwestlichsten Zipfel Europas zu landen: dem Cabo de São Vicente. Dort thront auf der Steilküste ein rot-weißer Leuchtturm. Sagres selber empfinden wir nicht besonders sehenswert, haben aber auch nicht wirklich ein richtiges Zentrum gefunden. Die Praia da Boca do Rio ist unser nächster auserkorener Übernachtungsplatz. Dort eingetroffen steht auch schon ein weiteres deutsches Wohnmobil. Der Platz ist sehr schön mit Sandstrandbucht, ein paar Wellenreiter warten auf die perfekte Welle.
Während wir mit den anderen Deutschen quatschen, kommen zweimal ausgewanderte Deutsche mit ihren Hunden vorbei. Diese geben uns den Tip besser nicht zu bleiben, da die Polizei hier rigorose Razzien betreibt und horrende Strafen verhängt, denn es sei hier definitiv verboten zu übernachten.? Einer gibt uns den Tip zur Praia das Furnas zu fahren, gleich ums Eck, da wärs kein Problem. Gesagt, getan, der Tip kam auch schon heute Nachmittag von den Hippies, da fahrn wir hin. Inzwischen kennen wir es ja schon, es geht am Schluß mal wieder über 4 km Schotterpiste. Am Ende erwartet uns diesmal wieder ein traumhafter Strand mit tollen Felsformationen, kleinen Höhlen und ganz viel Sand. Zwar nicht ganz allein, außer uns noch ein deutscher LKW, ein altes Franzosenwohnmobil, sowie ein deutsches, hier immer lebendes, Wohnmobilirgendwasgespann, ist es super lauschig ruhig und gemütlich hier.

Tag 20:  23.12.2015
Guten Morgen bei blauem Himmel und Meeresrauschen. Nach dem Frühstück packen wir unseren Strandrucksack mit Handtüchern und ausreichend Proviant, bereit unseren Strand zu erkunden. Doch kaum 200 m gegangen geht es leider links und rechts nicht sehr viel weiter da gerade Flut ist. Kein Problem, an einem lauschigen Plätzchen breiten wir unsere Handtücher aus, lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen. Irgendwann sind wir dann soweit das kühle Nass zu testen: wir stürzen uns übermütig in die großen Wellen, werden ordentlich durchgestrudelt, haben rießigen Spaß. Die 18 Grad Wassertemperatur erscheinen uns auch recht angenehm.
Den späteren Nachmittag bei Ebbe nutzen wir für ein längeren Spaziergang am Strand entlang, bewundern tolle Felsentore und Höhlen.
Dann ist aber Schluß mit Faulenzen, es müssen Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen werden. Zu Weihnachten soll es einen Kuchen geben und unser Brot ist auch weggemümmelt. Wir probieren uns an einem Käsekuchen, der im Omnia „Backofen auf der offenen Gasflamme“ gut gelingt. Das Brotbacken darin ist Alltag…. Nachdem alles fertig ist sind wir es auch… ab in unsere Knausihöhle.

Tag 21:  24.12.2015
Heiligabend 🙂 Unglaublich, aber wahr! Wieder bruzzeln wir am Strand, es ist noch wärmer als gestern und wir plantschen immer wieder im Atlantik.
Weihnachten mal ganz anders. Beim Verlassen des Strandes kommt uns dann ein bekanntes Pärchen entgegen, die Holländerhippies von Tag 13. 🙂
Zurück am Knausi ratschen wir erst noch mit unseren Alt-Hippie Nachbarn aus Reutlingen, die irgendwie auch ausgestiegen und ständig unterwegs sind. Heute fahren sie noch auf eine Heiligabendparty. Hinzu kommt ein Belgier, dessen Auto André sogleich ein Leuchten in die Augen gezaubert hat: ein Mercedes Sprinter Allrad! Es beginnt auch sofort ein angeregtes Gespräch über die jeweiligen Fahrzeuge und deren Besonderheiten. Auf Nachfrage dürfen wir auch den Eigenausbau des Sprinters bewundern. Schon ein schönes Auto! Vor lauter Ratschen mit dem sehr netten Belgier, der auch schon seit über 10 Jahren ausgestiegen ist, haben wir die Zeit ganz vergessen. Jetzt aber los, Kochen! Es gibt Schweinefilet in Steinpilzrahmsauce, dazu Pellkartoffen mit Erbsen und Möhrengemüse. Danach: Käsekuchen! 🙂
Und endlich Bescherung! Wir packen voller Spannung die schönen Geschenke aus, welche uns ganz liebe Menschen auf unsere Reise mitgegeben haben. Und freuen uns rießig! 🙂  Irgendwann brechen mit lautem Getöse 5 Kastenwagen auf den Parkplatz, 4 Kölner und ein Hamburger, allesamt Surfer, bilden eine Autoburg, fangen zu Grillen an und klopfen bei uns an ob das Holz da draußen uns gehört. Sie planen ein Feuer zu machen, laden uns auch nett dazu ein.
Uns zieht es erstmal noch bei wunderschönem Vollmond an unseren Strand, an dem die Felsen noch eine angenehme Wärme abstrahlen und in diesem Licht alles wie verzaubert erscheint.
Anschließend kommen wir der Einladung nach, wärmen uns am Lagerfeuer und lassen den Heiligen Abend mit Rotwein und netten Menschen angenehm ausklingen.

Tag 22:  25.12.2015
Als ob irgendeine höhere Macht wüßte, daß heute ein Abschiedstag ist, hat der Wind aufgefrischt und es ist ein wenig bedeckt. Die Surfer sind mit ihren 5 Wagen schon morgens um 9 Uhr geschlossen abgezogen… keine guten Wellen, auf zur nächsten Surflocation. Wir winken noch und machen uns selbst zum Aufbruch bereit. Alles gepackt veraschieden wir uns noch von unserem netten Belgier und fahren wehmütig auf unserer Schotterpiste gen Zivilisation. Es ist, als ob wir von einer kleinen Märcheninsel zurück in die Realität holpern.
In Lagos, einer recht großen Stadt, fahren wir den ausgeschilderten Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgung an. Das mit der Entsorgung klappt gut, aber für die Frischwasserversorgung müßte man sich an der Rezeption einen Chip kaufen, doch 1. Feiertag, Rezeption geschlossen!
Nach uns fährt direkt ein großes englisches Wohnmobil zur Entsorgung, André putzt noch die Scheiben, ich komme mit den Engländern ins Gespräch, sie kommen aus Wales. Er erzählt mir auch gleich, wo man in Lagos gut parken kann und über die Feiertage ist alles Parken kostenlos. Ich berichte, daß wir Wassertanken wollten, aber kein Chip aufzutreiben ist. Sofort stürzt er los und drückt mir freudestrahlend solch einen in die Hand. Er braucht grad eh kein Wasser. Nein, nein er will auch nix für den Chip, ist geschenkt. Hinzu kommen ein älters französisches Pärchen mit einem VW-Bulli, welche sich wiederum bei uns wegen Frischwasser erkundigen, wie das hier so funktioniert. Da der Chip für 100 l reicht und wir soviel nicht brauchen, freuen wir uns mit ihnen teilen zu können. Die Engländer bekommen es mit und freuen sich genauso wie die Franzosen. So sollte das Leben immer sein. Menschen die aufeinander zugehen, sich gegenseitig helfen, eine Spur der Freude hinterlassen, etwas Bleibendes!
Wir schlendern ein wenig durch die Innenstadt von Lagos, eigentlich sehr nett, aber heute wie ausgestorben, wegen Weihnachten. Trotzdem finden wir ein nettes Lokal in einer Gasse, sitzen draußen und genießen vorzügliches Essen bei deutscher (tatsächlich aus Ingolstadt!) Bedienung.
Nächster Zielpunkt ist die Ponta da Piedade: enorme Felsformationen in türkisfarbenem Wasser, Titelbild vieler Ferienprospekte der Algarve, sehr beeindruckend.
Die Reise geht weiter. Wir steuern einen Platz kurz vor Faro an, doch unterwegs schau ich so bissi in der Karte rum und schlage vor schnell mal zu einem Strandabschnitt unterhalb von Lagoa, der Praia da Marinha zu fahren. Dort erwartet uns ein netter Parkplatz oberhalb einer wunderschönen Steilküste mit ähnlichen Felsformationen, wie an der Ponta da Piedade. Wir beschließen die Nacht hierzubleiben, genießen den Sonnenuntergang mit Rotwein ….

Tag 23:  26.12.2015
Unser Rucksack ist gepackt und wir ziehen vom Parkplatz aus los auf dem markierten Wanderweg. Traumhafte Ausblicke auf die zerklüftete Steilküste, rießige Kamine in den Felsen auf deren Grund das Wasser brodelt. Nach ca. 1 Stunde erreichen wir einen kleinen Ort mit Sandstrandbucht die perfekt zum Brotzeit machen ist. Frisch gestärkt wandern wir zum Knausi zurück, um unsere Reise entlang der Küste fortzusetzen. Sehr weit kommen wir nicht, denn an der Praia dos Arrifes finden wir ein wunderschönes Übernachtungsplätzchen, direkt am Rand der Steilküste mit traumhaftem Blick. Chillen mit Weitblick.

Tag 24:  27.12.2015
Eine unruhige Nacht liegt zumindestens hinter mir. Der Wind und die Brandung sorgten für eine ziemlich laute Geräuschkulisse und dem Knausi wurde eine Salzpanade verpasst! Mit kleinen Äuglein und doch staunend begutachten wir am Morgen den kleinen Strand und die Klippen. Bizarre Felsgestalten umrahmen die kleinen Buchten, viele große und kleine Muscheln verzieren den Sand.
Es ist Zeit Abschied zu nehmen. Wir packen unsere sieben Sachen zusammen, bereit gen Spanien zu Reiten… Noch einmal Volltanken und Einkaufen in Portugal, dann überqueren wir die Grenze bei Vila Real. Sowie bereits in Portugal passieren wir auch hier unendlich viele Orangen- und Mandarinenbäume. Die Luft ist voll von deren Geruch.
In der wie ausgestorben wirkenden Touristensiedlung Santa Isabel beziehen wir auf einem großen Strandparkplatz unser Lager für die Nacht. Nicht besonders attraktiv, aber da wir heute eine Stunde verloren haben (Portugal ist eine Stunde zurück), reicht es uns für diesen Tag. Das Nachtmahl wird bereitet, der Schlummertrunk beendet den Tag.

Tag 25:  28.12.2015
Der Wind hat in der Nacht den Knausi heftig durchgeschaukelt. André und Ronja fühlten sich wie in der Wiege, haben zart geschnarcht und ich habe über meine zwei Lieben gewacht. Morgens ruft es, wie immer liebevoll zum Frühstück, doch nach den zwei stürmischen Nächten bekomme ich die Augen kaum auf. Und das am Hochzeitstag!
Zudem beginnt es plötzlich waagerecht zu Regnen. Das ist nicht die Begrüßung die wir uns von Spanien erhofft haben. Die ach so beliebte Wetterapp wird befragt: in Sevilla ist es heute trocken… wir sind schon unterwegs. Dort angekommen finden wir, nach ein wenig Suchen, einen Parkplatz,  in welchen wir gerade so hineinpassen… und das zentrumsnah. Wir sind begeistert! Sevilla ist eine wirklich schöne Stadt, mit vielen kleinen Gässchen, unzähligen Lokalen und Tapasbars, Prachtstrassen, einer sehr schönen, gigantisch großen  „Catetral de Santa Maria de la Sede“ sowie weitere sehenswerte alte Bauten. Momentan ist noch alles weihnachtlich geschmückt mit vielen Lichterketten. Auf einem Platz in der Innenstadt wurde eine kleine Eislaufbahn errichtet. Kleine „schneebesprühte“ Tännchen und „Rehlein“ schmücken diese. Kleine Kinder mit Ohrenschützern, Schal und Handschuhen drehen in Schlittschuhen bei 19 Grad fröhlich ihre Runden,  im Hintergrund hängen die Orangen an den Bäumen. Auf einem kleinen Markt werden Lederwaren angeboten und ein Senegalese freut sich uns zwei schicke Geldbeutel verkaufen zu dürfen.
In einem Gäßchen schlemmen wir Oktupus, Fisch, kühles Cerveza und Vino Blanco. Und das Schönste ist, man kann überall draussen sitzen und das am 28. Dezember. 🙂 Natürlich gibt es auch noch ein leckeres Eis auf die Hand…. 2 große Kugeln 3 € … puhh!! Aber es schmeckt! Kurz überlegen wir noch in eine der zahlreichen Kutschen zu steigen, um die Stadt noch weiter zu erkunden, doch der Hund ruft. Omi Ronja hat den Knausi gehütet, weil die müden Knochen solche Stadttouren gar nicht mehr vertragen. Groß ist die Freude beide wohlauf vorzufinden. Raus aus der Stadt, dem Meer entgegen.
Das nächste Ziel heißt Sanlúcar de Barrameda, wo wir morgen Steffi und Sebastian von „Arbeiten-unterwegs“ treffen wollen. Der offizielle kostenlose Stellplatz liegt, durch die Strasse getrennt, am Meer und sehr zentrumsnah und ist bereits mit zahlreichen Wohnmobilen gespickt… naja, nicht unbedingt, wie wir sonst übernachten, aber ist ja auch mal was Anderes.
Ein kleiner Spaziergang an der Strandpromenade rundet den Tag ab und die Nacht im Knausi kann beginnen.

Tag 26:  29.12.2015
Nach dem Frühstück schlagen Steffi und Sebastian bei uns auf. Zwei „digitale Nomaden“, d.h. sie haben ihr Zuhause hinter sich gelassen, leben momentan im Wohnmobil und arbeiten von unterwegs im Internet. Wo sie André, natürlich in Facebook, „kennengelernt“ hat. Sehr sympathische Menschen, haben gleich viele Gesprächsthemen. Stundenlang sitzen wir in der Sonne und quatschen, quatschen, quatschen… was, schon 16 Uhr?
Sebastian meldet Hunger an und nach kurzer Beratung beschließen wir noch eine Nacht zusammen hier zu bleiben, um heute Abend die Stadt und deren Tapasbars zu erkunden. Sebastian überbrückt die Zeit mit Ananas, wir gehen derweilen ein wenig mit Ronja an den Strand. Zurück am Platz entdecken wir Neuankömmlinge: ein Toyota HZJ mit Wohnkabine aus Hamburg!
Da müssen wir natürlich gleich mal „Hallo“ sagen. Die beiden über 70jährigen freuen sich, erzählen auch gleich aufgeschlossen von ihren ganzen Reisen um die Welt…. beneidenswert und sehr interessant. Dann drängt schon die Zeit, wir wollen los in die Stadt. Alle vier sind wir positiv überrascht von der netten kleinen Innenstadt, schlendern ein wenig durch die Gassen und landen letztendlich in einem kleinen Vorzelt einer Tapasbar. Dort raten wir uns durch die Tapaskarte, bestellen reichlich verschiedene größere und kleinere Tapas, ohne wirklich zu wissen, was wir da ordern. Voll spannend, allerdings schaut die ältere Bedienung sehr skeptisch. Ihre Augen sagen: „…denn sie wissen nicht was sie tun“! Dann kommen viele Tellerchen und Teller mit verschiedenen fritierten Fischen, marinierten Tintenfisch voller Knoblauch, Putenfleisch mit Pommes, in Essig eingelegtes Fleisch, daß wie Sauerbraten schmeckt, mit Knoblauch bedecktes Filet…lecker!!!!!  Als die Bedienung die Teller abräumt, sieht man das Staunen in ihrem Gesicht und sie lächelt das erste Mal, sichtlich erfreut und überrascht, daß alle Teller leer sind und wir uns zufrieden die dicken Bäuche halten.
Auf dem Heimweg gibts noch ein Eis, gebrannte Kastanien und eine Tüte „Pinetas“? …wahrscheinlich Pinienkerne. 🙂
Sebastian lädt noch auf einen Whiskey zu sich ins Wohnmobil und ein gemütlicher schöner Abend mit netten Menschen endet um 1 Uhr.

Tag 27:  30.12.2015
Kleine müde Äuglein begrüßen den Tag. Alle machen sich bereit für die Weiterfahrt. Wir sagen Isa und Jürgen, so heißen unsere Globetrotter aus Hamburg, „Tschüß“. Anschließend verabschieden wir uns von Steffi und Sebastian, die heute nach Portugal fahren. Schön, daß wir uns begegnet sind. 🙂 Bis bald!
Nach Ver- und Entsorgung fahren wir in die entgegengesetzte Richtung: nach Cádiz. Am Hafen finden wir einen Parkplatz von dem aus wir nach einem Kilometer die Innenstadt erreichen. Auf dem Weg zwitschert es uns aus den Palmen fröhlich entgegen… in jeder Palmenkrone bauen gerade schöne grüne Mönchssittiche ganz geschäftig ihre Nester. Wir bestaunen ein paar mexikanisch anmutende Kirchen, schlendern über den Mercado Central mit viel frischem Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse, sowie zahlreichen Freßbuden.
Tapasbars und Restaurants verströmen ihre leckeren Düfte und manche Läden verbreiten schon einen eindeutig marokkanischem Flair bei herrlichem Sonnenschein.
Von Cádiz geht es weiter an der Küste bis zur Playa del Aceite, wo wir unseren Nachtplatz oberhalb der Klippen, mit einem traumhaften Ausblick, beziehen.
Mit Freude auf den morgigen Silvestertag mit Sonnen und Baden beschließen wir den Tag.

Tag 28:  31.12.2015
Unter uns liegt beim Erwachen eine von der Sonne rot-gelb-golden-azurblau leuchtende Sandstrandbucht. Mit frisch gebackenen Brot gestärkt starten wir erstmal einen kleinen Spaziergang auf dem markierten Wanderweg oberhalb der Klippen. Der Nachmittag wird dann vollends dem Strandleben gewidmet… Sonnen und Baden. 🙂 Der Tag verläuft komplett ruhig, wir kochen Bratwurst mit Sauerkraut, warten gemütlich mit Rotwein auf Mitternacht. Völlig allein können wir am Strand beim Jahreswechsel anstoßen, Ronja schaut völlig entspannt in die Ferne auf die Lichtlein, welche da so lustig bunt am Himmel blitzen. Knaller sind nicht zu hören, da die Brandung so laut ist… welch ein Glück!!! 2016 🙂 Herzlich Willkommen!!

Tag 29:  01.01.2016
Langsam wird es zum Dauerzustand, daß wir etwas zu wenig Schlaf abbekommen haben. Trotzdem geht es weiter bis nach Tarifa. Am Ortseingang finden wir gleich einen schönen Parkplatz am Strand. Dort herrscht geschäftiges Treiben von zahlreichen Kite-Surfern und viele Wohnmobile haben sich häuslich eingerichtet. Ein unglaublich breiter Strand liegt vor uns, die Schirme die übers Wasser fetzen sind kaum zu zählen. Bewaffnet mit Handtüchern und Bier machen wir uns es im Sand gemütlich. Beobachten die spektakulären Aktionen der Surfer und deren Hunde, die sich derweilen gemeinsam am Strand die Zeit vertreiben. Das Top Highlight ist allerdings die Aussicht: uns gegenüber liegt zum Greifen nah Afrika, sprich Marokko!!! Das Gefühl, mit dem eigenen Auto so weit gereist zu sein,  ist immer wieder unbeschreiblich. 🙂 Trotz regen Treibens fühlen wir uns wohl und beschließen diese Nacht zu bleiben.
Nach gemütlichem Kochen und Essen machen wir uns auf zum Verdauungsspaziergang und wundern uns, daß gerade große Aufbruchsstimmung am Parkplatz herrscht. Ups, da ist doch tatsächlich die Polizei am Parkplatzräumen! Ganz freundlich schicken sie alle Womos und Bullis auf einen Platz hundert Meter weiter. Auch ok. Wir können ruhig schlafen, außer, daß gegen morgen wieder Starkwind aufkommt.

Tag 30:  02.01.2016
Nicht nur Starkwind, sondern auch Starkregen begrüßen uns am morgen.
Somit fällt es uns nicht schwer abzureisen. Der Plan: heute fahren wir nach England. :-))) Kein Scherz, wir reisen heute in Gibraltar ein… die britische Kolonie. Lustig ist es ja schon, kaum kommt man nach England regnet es den ganzen Tag…. so kennen wir das! Kein Verzagen, wir schlendern durch die Mainstreet, setzen uns ins Strassenlokal, um traditionell Fish and Chips zu verzehren, um dann gestärkt den Felsen von Gibraltar zu erklimmen. Hoch gehts mit dem Cable Car, auf knapp 500 m. Im dicken Nebel angekommen sieht man erstmal nichts, außer zwei propperen Affen, wovon sich einer gerade eine dicke rote Zuckerstange einverleibt. Ordentlich packt er sie immer weiter aus dem Plastik aus.. verrückt. Ein paar Meter weiter gegangen, springt, gänzlich aus dem Nichts, ein Affe einem anderen Besucher auf den Rücken, um dessen Rucksack zu erkunden… sehr geschickt geht er daran die Reißverschlüsse zu öffnen. Statt erschrocken, reagiert der Tourist erfreut und drückt mir sogleich sein I-Phone in die Hand, um „affige“ Photos mit ihm zu machen. 🙂 Wir legen einige Kilometer auf dem Felsen zurück, von Ost nach West, bergauf, bergab… Interessant die rießigen Tunnel mit den gewaltigen Kanonen, im Krieg erschaffen und heute heroisch zur Schau gestellt. Auch eine große Tropfsteinhöhle, total zur Eventhalle umgestaltet liegt auf unserer Tour. Und immer wieder viele Affen in allen möglichen Stellungen. 🙂
Mit schmerzenden Beinen und durchnässt erreichen wir nach Stunden wieder unseren Knausi mit Hundi. Noch kurz für 82 Cent Diesel getankt und kostenlos Wasser gebunkert, verlassen wir das englische Territorium, um endlich wieder ins schöne Wetter nach Marbella zu reisen. Über den Handynavi finden wir einen ruhigen Parkplatz oberhalb eines öffentlichen Strandes 4 km vor der Stadt. Gute Nacht!

Tag 31:  03.01.2016
Nach dem Frühstück laufen wir die Strandpromenade entlang, Richtung Marbella, welche heute am Sonntag von Spaziergängern und Joggern dicht bevölkert ist. Da Ronja nicht so weit kann, fahren wir anschließend noch direkt in die Stadt und bestaunen die wirklich schöne, nette Fußgängerzone mit aufwändig gestaltetem Pflaster, netten Gässchen und Lokalen.
Same procedure as every day… ca. 4 km hinter der Stadt finden wir wieder eine Parkplatz am öffentlichen Strand. Ein Parkplatzwächter bestätigt uns auch, daß es kein Problem für die Nacht ist. 🙂 Parking is free, only „Tip“ d.h. Trinkgeld für ihn 🙂 Ein weiters Mal machen wir eine kleine Strandwanderung bei 19 Grad, danach gibts Schnitzel im Knausi. :-)))

Tag 32:  04.01.2016
Sturm hat die Nacht begleitet und der Morgen sieht nicht anders aus. Dies erleichtert uns die Entscheidung: Abschied von Küste und Meer, ab in die Berge. Noch ein kurzer stürmischer Gang am Strand, Ronja buddelt und wälzt sich nochmal ausgiebig, dann gehts los. Wir rollen nach El Chorro, ein Kletterparadies 80 km im Landesinneren. Am Bahnhofscafe haben wir eine Verabredung mit Nima und Steve von „Abenteuer-Spanien.com“. Die Beiden reisen mit ihrem roten LKW „Horst“ und ihren beiden Hunden Luna und Jule momentan durch Spanien.
Kaum getroffen geleiten sie uns zu ihrem derzeitigen Übernachtungsplatz am Embalse del Conde Guadalhorce, wunderschön einsam am Wasser. Den Rest des Tages verbringen wir gemütlich mit Ratschen im „Horst“. Schön wieder so nette, interessante Menschen zu treffen.

Tag 33:  05.01.2016
Sonnenschein begrüßt uns am Morgen, leider auch heftiger Wind. Trotzdem beschließen wir einen weiteren Tag an diesem schönen Ort zu verweilen. Nima und Steve brechen schon zeitig auf, sie haben Karten für den Caminito del Rey ergattert. Ein wiedereröffneter Wandersteig, wunderschön, was uns die Bilder von Nima am Abend zeigen. Die spektakuläre Hängebrücke zwischen zwei enorm hohen Felswänden konnten wir bereits gestern von El Chorro aus bestaunen.
Für unseren Teil spazieren wir gemütlich am See entlang, lassen unseren Drachen im heftigen Sturm steigen und verputzen leckere Spaghetti mit Sauce.
Abends sitzen wir mit Steve im Knausi, Nima muß noch für ihre neue Website „vollkorrekt.de“, die morgen startet, arbeiten. Zum Ausklang gibts noch einen gemeinsamen Absacker im „Horst“.

Tag 34:  06.01.2016
Obwohl unser Herz was anderes möchte, verabschieden wir uns von den zwei tollen Menschen Nima und Steve und ihren zwei superlieben Hunden!
160 km durch kurvige Bergstraßen und kleine, enge Dörfchen (gut daß wir nur einen kleinen Kastenwagen haben!), erreichen wir die Sierra Nevada. André freut sich wie Schnitzel, daß wir bis zum Parkplatz am Pico Veleta auf 2500 m Höhe fahren können. Vor ca. 15 Jahren war er schon ein paarmal hier.
Bei 0 Grad, strahlendem Sonnenschein steigen wir aus dem Knausi, stehen mitten im Skigebiet, umringt von Skifahrern und Rodlern. Ronja kann es kaum fassen: boah, Schnee, das mag ich am Liebsten!! Sofort schmeißt sie sich voller Freude hin, um sich ausgiebig zu wälzen. Ein wenig durch den Schnee gestapft kullern wir, begleitet von traumhaften Ausblicken, runter nach Granada. Wegen des heutigen Feiertags „heilig 3 Könige“, sind zwar fast alle Geschäfte geschlossen, aber es macht trotzdem Spaß, durch die immer noch weihnachtlich beleuchteten Plätze und Gäßchen zu schlendern. In einer Churreria mit Restaurant gibt es ein feines Menü, die Nachspeise natürlich leckere Churros.
Da die weite Heimreise vor uns liegt, fahren wir von Granada aus noch 150 km in diese Richtung. Unser Übernachtungsplatz liegt 6 km von der Autobahn (Ausfahrt „Aldeaquemada“), ein steiles  schmales Strässchen in die Berge des Naturparks Despeñaperros. Einsam und sehr ruhig verbringen wir die Nacht.

Tag 35:  07.01.2016
Jetzt heißt es Kilometer zu machen.. 2300 liegen vor uns! Durch Spanien über Madrid Richtung Biarritz spulen wir sie ab, immer auf der kostenlosen Autobahn Spaniens. Durchgehend begleitet uns Regen. Kurz vor der Grenze, bei San Sebastian ist es vorbei mit kostenlos. Wir schlängeln uns in Dunkelheit und Regen bei dichtem Verkehr und schlechter Beschilderung an der Küste entlang. Das ist so nervig, daß wir beschließen die Bezahlautobahn zu nutzen. Von Mitte San Sebastian bis hinter Biarritz sind wir 22 € losgeworden.
Nach über 900 km Tagesleistung beziehen wir unseren bekannten Platz an der alten Kirche bei Belin-Béliet. Gute Nacht!

Tag 36:  08.01.2016
Weiter geht’s auf den Straßen Frankreichs, gleicher Weg, wie bei der Anreise.
Außer, daß uns strömender Regen begleitet, verläuft die Reise ereignislos.
Für die Nacht finden wir ein geeignetes Plätzchen kurz vor Besançon in Dampierre direkt am Fluß Doubs. Bei der Erkundung des Geländes plumpst unser alterstolpatschiger Hund, man könnte ihm auch Absicht unterstellen, direkt in einen Seitenarm und ist pitschnass. Na prima, das bei 7 Grad Nachttemperatur. Aber nicht zu ändern. Rubbeln, Einpacken, Schlafen.

Tag 37:  09.01.2016
Die letzte Etappe liegt vor uns. Über ein wenig anstrengend kleine Strassen fahren wir Montbéliard an, um den dortigen Womo-Stellplatz zu begutachten. Für gut befunden kommt er auf unsere Liste für passende Übernachtungsplätze auf dem Weg nach Süden. Um uns auch wirklich anständig auf zuhause vorzubereiten, ist auch heute der Regen unser ständiger Begleiter. Nach insgesamt 7000 gefahrenen Kilometern in 37 Tagen erreichen wir um 20 Uhr unser Heim. Ronja stürmt freudig ins Haus zu ihren Kuscheltieren… und meint: „das mag ich am Liebsten“ :-)))

Seitenanfang

2 Gedanken zu „2015/2016 Portugal/Südspanien“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert